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Autor Thema: Fragen und Lösungen zum elektronischen Fahrwerk und Fahrverhalten!  (Gelesen 7586 mal)

Offline V2Franky

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Fragen und Lösungen zum elektronischen Fahrwerk und Fahrverhalten!
« am: Januar 04, 2020, 07:04:30 Nachmittag »
Hallo Freunde,
ich fahre seit Mai 2019 eine neue Multi 1260 S, und bin sehr glücklich mit ihr. Sie folgte, altersbedingt, auf zwei Monster 1200 S ( 2017+2018).
Viele kleine Anpassungen an meine Bedürfnisse konnte ich erfolgreich ausführen. Aber an einem Problem knabbere ich noch immer.
Ich fahre fast ausschließlich zu zweit mit meiner Frau, und wir beide zusammen reizen die Zuladungs Kapazität sicher komplett aus..
Hinten voll vorgespannt, vorne auf Null Vorspannung, Urban Modus Standart, gefällt mir die Dicke am besten. Nix schlägt durch, Einlenk Verhalten ist göttlich... Touring geht auch gut, aber am liebsten mag ich halt die Sänfte...
Gas und Assi Systeme hab ich natürlich angepasst.
Aber diese Kombi aus entspanntem und komfortablen Gleiten, in Verbindung mit absoluter Stabilität auch bei schnellen, langen Kurven iss schon genial.
Das Moped hat mit uns nun schon knapp 10.000km verschlungen, über Pässe und Kehren im Harz, Österreich oder auch Tirol.
Ich hab nur ein Problem : zu Zweit ( also voll beladen) hab ich ein unsicheres, kippeliges Gefühl in langsamen erste Gang Ecken und Kehren oder beim Anhalten....
Das kannte ich bei den Monstern nicht.
Auf den Monstern konnte ich mir aussuchen, mit welchem Fuß ich an der Ampel zum Stehen kommen will...
Auf der Multi bin ich auf den letzten Metern vor dem Stillstand froh, wenn ich die Dicke überhaupt stabil zum Stehen bekomme.
Ich habe schon Vieles probiert.
Luftdruck der originalen Pirellis rauf, Vorspannung der Gabel rauf, oder auch die Dämpfung zu , in Sport oder Touring...
Geometrie und Dämpfung möchte ich so lassen, weil sie perfekt für mich scheint.
Eine Möglichkeit könnte ein Reifen Wechsel sein. Von den originalen Pirelli auf Continental Conti Trail Attack 3.
Tests sahen vielversprechend aus. Die Stabilität für schwerere Mopeds soll hier besser gelungen sein. Probiere ich definitiv aus.
Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen oder Benutzer Profile wie ich, und gibt es vielleicht jemanden der diesen Reifen Wechsel schon beurteilen kann? Lauf Leistung, Gripp oder Optik sind mal außen vor...
Ein Feedback wäre mir sehr wichtig. Also Jungs, sagt mal was!
Gruß aus Berlin!
« Letzte Änderung: Februar 27, 2020, 07:53:43 Vormittag von V2Franky »

Offline Sunny

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Antw:Conti Trail Attack 3
« Antwort #1 am: Januar 04, 2020, 11:34:47 Nachmittag »
Ich fahr die Multi DVT 2015 auch zu 99,9% zu zweit, das von dir geschilderte Verhalten kann ich nicht bestätigen. Den Conti Trailattack 2 hatte ich zweimal bisher drauf, tolles Fahrverhalten. Das kippelige, wie von dir beschrieben, kann ich mit dem Reifen auch nicht bestätigen. Bei zwei Satz Pirelli Angel GT konnte ich auch kein Kippen an der Ampel feststellen.

Die Multi ist etwas höher als die Monster, die Sozia sitzt höher, evtl. kommt es dir deshalb etwas kippeliger vor. ;)

Offline V2Franky

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Antw:Conti Trail Attack 3
« Antwort #2 am: Januar 05, 2020, 12:48:01 Nachmittag »
Danke für dein Feedback. Du hast Recht , die Fahrzeuge unterscheiden sich sehr... Aber wenn andere damit leben können, muss ich es vielleicht nur noch lernen. Ich probiere in ein paar Wochen die CTA 3 und geb dann hier wieder meinen Senf zum Besten. Grüße aus Berlin!

Offline rocroc

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Antw:Wechsel von Original Pirelli auf Conti Trail Attack 3 ?
« Antwort #3 am: Januar 05, 2020, 02:14:52 Nachmittag »
Ich hab nur ein Problem : zu Zweit ( also voll beladen) hab ich ein unsicheres, kippeliges Gefühl in langsamen erste Gang Ecken und Kehren oder beim Anhalten....
Das kannte ich bei den Monstern nicht.
Auf den Monstern konnte ich mir aussuchen, mit welchem Fuß ich an der Ampel zum Stehen kommen will...
Auf der Multi bin ich auf den letzten Metern vor dem Stillstand froh, wenn ich die Dicke überhaupt stabil zum Stehen bekomme.
Ich habe schon Vieles probiert.

Aufgrund der längeren Federwege, des höheren Schwerpunkts, der anderen Fahrwerksgeometrie, des höheren Gewichts und des breiteren Lenkers wirst du nie die gleiche "Stabilität" in Serpentinen und beim Anhalten erreichen wie bei der Monster. Da hilft auch kein anderer Reifen. Obwohl ich alle meine Bikes regelmässig fahre, muss ich mich jedes Mal an die geänderten Fahreigenschaften gewöhnen. Anhalten mit voller Bepackung kannst/musst du üben. Wichtig ist die Blickrichtung (nach vorne, nicht nach unten), das finale Aufsetzen des Fusses erst nach Ausfedern der Gabel (kein "Hoppeln mit dem Bike") --> das Timing. Die Multi taucht beim Bremsen zum Stillstand erheblich tiefer ein als die Monster und bewegt sich an der Front dementsprechend stark nach dem Lösen der Bremse/bei Stillstand nach oben.

Welche Technik verwendest du in engen Serpentinen? 
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Offline qtreiber

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Antw:Wechsel von Original Pirelli auf Conti Trail Attack 3 ?
« Antwort #4 am: Januar 05, 2020, 03:31:21 Nachmittag »
Die Multi taucht beim Bremsen zum Stillstand erheblich tiefer ein als die Monster und bewegt sich an der Front dementsprechend stark nach dem Lösen der Bremse/bei Stillstand nach oben.
stimmt, vor allem bei seiner Federeinstellung vorne. Ab Werk wird häufig mit "zwei Klicks" Vorspannung ausgeliefert (oder die Händler haben diese Anweisung???), war z. B. für mich viel zu weich, vor allem weil ich von einem Telelever gekommen bin. "Null" Vorspannung kann ich mir kaum fahrbar vorstellen. Nach einigen Tests nutze ich vorne "fünf Klicks" für die Federvorspannung. Das Eintauchen der Front beim Anbremsen hält sich damit in Grenzen und ist speziell beim Anhalten (für mich) kein Problem. Wenn überhaupt, war für mich im Vergleich zum Boxer, der hohe Schwerpunkt gewöhnungsbedürftig.
Gruß
Bernd.

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Offline rocroc

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Antw:Wechsel von Original Pirelli auf Conti Trail Attack 3 ?
« Antwort #5 am: Januar 05, 2020, 06:40:25 Nachmittag »
...vor allem bei seiner Federeinstellung vorne. Ab Werk wird häufig mit "zwei Klicks" Vorspannung ausgeliefert (oder die Händler haben diese Anweisung???), war z. B. für mich viel zu weich...

Vorspannung Null halte ich für auch für viel zu wenig, insbesondere für den Zweipersonenbetrieb mit Gepäck. Ich fahre mit 6U bei 70 kg Lebendgewicht ohne Textilüberzug. Mit weich oder hart hat die Vorspannung aber nichts zu tun. Die Vorspannung wirkt sich auf die Federbasis und damit Fahrzeughöhe, Fahrwerksgeometrie und die Federreserve aus, nicht auf die Federhärte oder Dämpfung. Richtig ist aber, dass die Gabel bei zu wenig Vorspannung beim harten Bremsen auf Block gehen kann, wenn auch noch die Dämpfung zu lasch ist (und die Feder nicht zu hart). Und: zu wenig Vorspannung vorne, zu viel hinten = kippeliges und nervöses Fahrverhalten in Kurven, falls das Fahrwerk nicht in Serie schon eine verkorkste Fahrwerkgeometrie gehabt hat.

Ich stelle die Vorspannung IMMER und bei jedem Motorrad auf die häufigsten Fahrsituationen/Beladezustände ein. Bei der MTS betrug N2 (Unterschied zwischen a) völlig ausgefederter Gabellänge bei entlastetem Motorrad und b) Gabellänge bei gerade stehendem Motorrad mit sitzendem Fahrer in Rüstung (78kg), Füsse auf Rasten bei mir 57 mm. Das sind knapp 34% der 170 mm Federweg, eigentlich noch in der Toleranz (klassisch bei Bikes mit langen Federwegen 30 bis 35%). Da die Multi nun nicht ganz so "lang gefedert" ist wie eine Enduro, habe ich mehr Richtung 30% gezielt. Bei 6 Umdrehungen betrug N2 51mm = 30%. Damit passt mir das Fahrverhalten im Zusammenhang mit der Abstimmung der Hinterhand am besten. Mit federleichter Sozia bin ich vorne bei 8U (mach ich aber nur bei Urlaubsreisen).

Dem TO würde ich auf jeden Fall empfehlen, das Fahrwerk bzgl. Vorspannung einstellen zu lassen, falls er es nicht selber auf Basis der 712 Anleitungen machen möchte, die im Netz kursieren ;-). Zumindest das Bestimmen des Negativfederwegs und der richtigen Vorspannung, allenfalls dann die Feststellung, dass die Feder zu weich oder zu hart ist, ist noch keine Hexerei. Zug- und Druckstufe sind aus meiner Sicht deutlich komplexer und bedürfen mehr Erfahrung. Die korrekte Geometrie (soweit möglich und soweit die Gewichtsgrenzen nicht überschritten werden) kann Wunder wirken. Aber: Aus der Multi wird deshalb weder ein Naked noch ein SBK.







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Offline V2Franky

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Antw:Wechsel von Original Pirelli auf Conti Trail Attack 3 ?
« Antwort #6 am: Januar 05, 2020, 08:09:37 Nachmittag »
Vielen Dank für eure Gedanken.
Ich habe das elektronische Fahrwerk, welches mit Null Prozent Vorspannung ausgeliefert wird. Ich habe das schon auf 50 und auch 100% Vorspannung geändert und probiert. Auch in Kombination mit Touring und Sport Modus. Das brachte für mich keine Vorteile. Jedoch das leichte Einlenken und korrigieren in der Kurve gingen mir verloren... Da die Gabel ja auch nicht durchschlägt ( Kabelbinder), denke ich, passt das auch so.
Das elektronische Fahrwerk soll ja auch auf Brems und Beschleunigungs Manöver mit dem Schließen der Dämpfung reagieren. Nur ist dies nicht einstellbar. Und ich weis auch nicht ob dieses Verhalten mit welchen Eingriffen zu beeinflussen wäre. Vielleicht kann mich jemand dazu aufklären.
Danke euch allen! Gruß aus Berlin.

Offline Chris 1260 Pikes Peak

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Antw:Wechsel von Original Pirelli auf Conti Trail Attack 3 ?
« Antwort #7 am: Januar 05, 2020, 08:12:43 Nachmittag »
Servus V2Franky,

kann dich verstehen. Ich hatte zu meiner GS parallel eine Monster 1100s.
Die Monster war mir zu radikal, anstrengend und ich zu alt, und musste einer jetzt einer zweiten Multistrada weichen.

Die Monster ist gegen Multi oder GS wie ein „Spielzeug“ zu bewegen. Das ist nicht negativ oder lächerlich gemeint.

Von der Handhabung her kannst zu beide Modelle nicht vergleichen da sie kpl. unterschiedlich sind. Das kipplige im Stand mit Sozia und Gepäck ist dem hohen Schwerpunkt geschuldet und da verhalten sich alle Crossover Bikes gleich. Auch meine GS verhält sich so.

Das ist durch andere Reifenwahl auch nicht zu kompensieren.

Ja das ist so, eine z.B. Spitzkehre, rechts, bergauf, voll aufgesattelt, vielleicht noch zum anhalten gezwungen, ist zweifelsfrei herausfordernd.

Aber he, alles Gewohnheit und ich möchte nie mehr zurücktauschen. Gute Wahl deine Multi, viel Spaß und immer gute Fahrt.

P.S. Zum Skyhook Fahrwerk kann ich nichts beitragen, habe und hatte (noch) keins.

Gruß
Christian

 
« Letzte Änderung: Januar 05, 2020, 09:44:02 Nachmittag von Chris 1260 Pikes Peak »
1983 Herkules Prima 5 S
1986 Yamaha RD 250 LC
1987 Yamaha RD 350 LC
1988 Yamaha RD 350 YPVS
1988 Yamaha RD 500 YPVS
1989 Suzuki DR 600 Dakar
1989 Yamaha FJ 1200
1996 BMW R1100 GS (fahr ich immer noch)
2011 Ducati Monster 1100 S
2015 Ducati Multistrada 1200 DVT
2018 Ducati Multistrada 1260 PP

Offline qtreiber

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Antw:Wechsel von Original Pirelli auf Conti Trail Attack 3 ?
« Antwort #8 am: Januar 06, 2020, 10:35:32 Vormittag »
Auch in Kombination mit Touring und Sport Modus. Das brachte für mich keine Vorteile.
das sind doch "nur" Grundeinstellungen ab Werk, die ich alle - in jedem Fahrmodus - auf meine Werte und Bedürfnisse eingestellt habe.

Im Sport-Modus dürftest du (mit allem drum und dran) nicht weniger wiegen als im Urban-Modus. Auf jeden Fall im ersten Stepp die Federvorspannung (PreLoad) korrekt einstellen.

Die Kippeligkeit kommt, wie bereits erwähnt, vom relativ hohen Schwerpunkt der Multi. Die GS kommt mir, im Gegensatz zum Vorschreiber, in dieser Disziplin gemächlicher vor; der Schwerpunkt ist dort tiefer.
Gruß
Bernd.

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Offline Kawu

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Antw:Wechsel von Original Pirelli auf Conti Trail Attack 3 ?
« Antwort #9 am: Januar 06, 2020, 04:01:49 Nachmittag »
Trotz meiner bescheidenen Fahrwerkskenntnisse glaube ich, dass deine eingestellte Geometrie einfach viel zu radikal ist. Hinten ganz hoch und vorne ganz runter...das muss doch kippelig werden, oder? (Fahrwerkspezis können mich gerne korrigieren).
Rein vom Reifen sollte der Conti das ganze noch kippeliger machen, da er agiler ausgelegt ist als der Pirelli.
"Sich erheben, immer und immer wieder, bis die Lämmer zu Löwen werden"

>>2008-2013: Suzuki Bandit 600 N Kult (verkauft)
>>2013-2017: Honda CB1000R (verkauft)
>>2017-offen: Ducati Multistrada 1200 S DVT

Offline isierien

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Antw:Wechsel von Original Pirelli auf Conti Trail Attack 3 ?
« Antwort #10 am: Januar 07, 2020, 02:38:51 Nachmittag »
Hi,

ich habe auch auf den Conti Trail Attack 3 gewechselt. Ein wirklich klasse Reifen. Für mein Gefühl dem Pirelli in jeder Lager überlegen. Ich würde ihn an deiner Stelle probieren, wenn eh neue Reifen anstehen machst du gewiss nichts falsch.

Ciao
Silvio

Offline V2Franky

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Antw:Wechsel von Original Pirelli auf Conti Trail Attack 3 ?
« Antwort #11 am: Januar 07, 2020, 09:32:14 Nachmittag »
Vielen Dank für euer Feedback!
Es scheint sich wieder einmal zu bewahrheiten : Das Problem sitzt oftmals VOR dem Bildschirm...
Meine Pirelli haben noch mehr als 50 %, und dürfen dank eurer Einschätzungen auch den Rest ihrer Tage auf meinem Moped verbringen. Ich hätte sie tatsächlich jetzt schon wechseln wollen, aber ihr habt Recht,... Das wird nicht viel verändern.
Dann werde ich also am meiner AnhalteTechnik und Kurven Technik arbeiten. Vielleicht auch mal mit Sozia zu einem Fahrtraining gehen...
Das Verbessern der Fussbremse incl einstellbarem Hebel könnt damit auch gleich auf die Liste.
Ihr seit ein tolles Team! Danke schön, und viele Grüße aus Berlin!

Offline Monstermandi65

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Antw:Wechsel von Original Pirelli auf Conti Trail Attack 3 ?
« Antwort #12 am: Januar 08, 2020, 08:07:45 Nachmittag »
Hatte haargenau das gleiche Problem!

Von einer Monster auf die Multistrada umgestiegen und beim Fahren mit Sozia wie der erste Mensch gefahren und erst beim anhalten!!!

Habe mir angewöhnt vor dem anhalten rechtzeitig die Füsse runterhängen zu lassen, dass funktioniert mittlerweile bestens.

Auch beim Fahren zu zweit wirkt sich der höhe Schwerpunkt sehr negativ auf schnelle Schräglagenwechsel aus!

Dann lieber zu zweit Cruisen und alleine ballern...

Man gewöhnt sich allmählich daran...
Race Your Life! (Marco Simoncelli #58)

Offline Torquejunkie

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Antw:Wechsel von Original Pirelli auf Conti Trail Attack 3 ?
« Antwort #13 am: Februar 08, 2020, 08:59:25 Nachmittag »
...vor allem bei seiner Federeinstellung vorne. Ab Werk wird häufig mit "zwei Klicks" Vorspannung ausgeliefert (oder die Händler haben diese Anweisung???), war z. B. für mich viel zu weich...

Vorspannung Null halte ich für auch für viel zu wenig, insbesondere für den Zweipersonenbetrieb mit Gepäck. Ich fahre mit 6U bei 70 kg Lebendgewicht ohne Textilüberzug. Mit weich oder hart hat die Vorspannung aber nichts zu tun. Die Vorspannung wirkt sich auf die Federbasis und damit Fahrzeughöhe, Fahrwerksgeometrie und die Federreserve aus, nicht auf die Federhärte oder Dämpfung. Richtig ist aber, dass die Gabel bei zu wenig Vorspannung beim harten Bremsen auf Block gehen kann, wenn auch noch die Dämpfung zu lasch ist (und die Feder nicht zu hart). Und: zu wenig Vorspannung vorne, zu viel hinten = kippeliges und nervöses Fahrverhalten in Kurven, falls das Fahrwerk nicht in Serie schon eine verkorkste Fahrwerkgeometrie gehabt hat.

Ich stelle die Vorspannung IMMER und bei jedem Motorrad auf die häufigsten Fahrsituationen/Beladezustände ein. Bei der MTS betrug N2 (Unterschied zwischen a) völlig ausgefederter Gabellänge bei entlastetem Motorrad und b) Gabellänge bei gerade stehendem Motorrad mit sitzendem Fahrer in Rüstung (78kg), Füsse auf Rasten bei mir 57 mm. Das sind knapp 34% der 170 mm Federweg, eigentlich noch in der Toleranz (klassisch bei Bikes mit langen Federwegen 30 bis 35%). Da die Multi nun nicht ganz so "lang gefedert" ist wie eine Enduro, habe ich mehr Richtung 30% gezielt. Bei 6 Umdrehungen betrug N2 51mm = 30%. Damit passt mir das Fahrverhalten im Zusammenhang mit der Abstimmung der Hinterhand am besten. Mit federleichter Sozia bin ich vorne bei 8U (mach ich aber nur bei Urlaubsreisen).

Dem TO würde ich auf jeden Fall empfehlen, das Fahrwerk bzgl. Vorspannung einstellen zu lassen, falls er es nicht selber auf Basis der 712 Anleitungen machen möchte, die im Netz kursieren ;-). Zumindest das Bestimmen des Negativfederwegs und der richtigen Vorspannung, allenfalls dann die Feststellung, dass die Feder zu weich oder zu hart ist, ist noch keine Hexerei. Zug- und Druckstufe sind aus meiner Sicht deutlich komplexer und bedürfen mehr Erfahrung. Die korrekte Geometrie (soweit möglich und soweit die Gewichtsgrenzen nicht überschritten werden) kann Wunder wirken. Aber: Aus der Multi wird deshalb weder ein Naked noch ein SBK.

Genau so macht man das. Als erstes das Grundsetup und dann mittels elektronik die Dämpfung anpassen...

Problematisch wirds wenn man über diese Settings nicht auf die 30% kommt oder die Gabel /das Federbein durchschlägt. Dann müssen andere Federraten her. Nicht die Dämpfung zu schrauben. Das bringt nix.

Am Öl kann es nicht liegen... Ist keins drin... 😁

Offline V2Franky

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Antw:Fragen und Lösungen zum elektronischen Fahrwerk und Fahrverhalten!
« Antwort #14 am: Februar 27, 2020, 07:55:13 Vormittag »
Hallo Freunde,
Hier ein kleiner Nachtrag und neue Lösungsansätze zu meinem Problem :
Auch ich hatte Probleme mit meinen sportlichen Ducati Stiefeln die Fussbremse zu finden, und ausreichend Druck ausüben zu können.
Ich greife den Feind gern aus mehreren Richtungen an. Also die klassische Zangen Bewegung : Wechsel auf Offroad taugliches Schuhwerk mit groben und breiten Sohlen brachte ca 80% Verbesserung.
Zeitgleich ließ ich das Bremspedal der Enduro montieren, was ca nochmal 40 % Verbesserung generierte . Wer nach rechnet wird bemerken : ja, 120% sind etwas übers Ziel hinaus geschossen.
Bereits mit der Stiefeln hätte ich leben können, aber mit dem breiteren und höheren Hebel der Enduro bin ich nun mehr als zufrieden. Hab ihn schon in die verstellbare untere Position versetzt...passt - endlich!
Nun zum Fahrwerk meiner 2019er 1260 S :
Ich bemängelte in einem früheren Fred Probleme beim Anhalten zu Zweit, oder auch in enge Ecken oder Kehren... Ich vermutete falsche originale Bereifung, wurde hier aber eines Besseren belehrt.
Mich interessierte schon immer auf welche Einstellungen bei der Multi wohl die "Adaptivität" des Fahrwerks reagiert. Also die Fähigkeit auf Bremsen und Beschleunigung zu reagieren, und Stabilität zu generieren. Bei der aktuellen Tuono gibt es dafür eigens einen Knopf, 5fach verstellbar.
Durch Probieren fand ich nun heraus : die Dämpfungs Verstellung ( von Softest bis Hardest) innerhalb der Setup Modi lassen eine Verstärkung und Verringerung der " Adaptivität" zu! Dazu addiert sich natürlich auch eine Veränderung der Fahrer Solo - Sozius + Gepäck Einstellungen. Der Spagat, zwischen schluckfähigem Gleiten UND Stabilität vor, in und nach dem Scheitelpunkt wird halt nur größer oder kleiner...
Das habe ich noch nirgends so gelesen, oder erfragen können.
In Summe also : eine vielversprechende Vorsaison!
Ich hoffe mit der nun perfekt funktionierenden Fussbremse, meine ach so feurige Diva in langsamen und kniffligen Passagen einfacher bändigen zu können. Und wenn das nicht hilft, könnte ich mit der Erhöhung der Dämpfung einem zu tiefen Eintauchen oder auch zu schnellem heraus Schießen der Gabel entgegen wirken...
( zB beim Anhalten oder dem Lösen der vorderen Bremse in einer Kehre bergab).
Und die neuen "Waldbrandaustreter" richten dann den Rest...
Tolle Technik...
Gruß aus Berlin!

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Antw:Fragen und Lösungen zum elektronischen Fahrwerk und Fahrverhalten!
« Antwort #14 am: Februar 27, 2020, 07:55:13 Vormittag »
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