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DUCATI MULTISTRADA => Multistrada 1200/1260 - Technik => Thema gestartet von: thedaz am Oktober 18, 2016, 09:29:21 Nachmittag

Titel: Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: thedaz am Oktober 18, 2016, 09:29:21 Nachmittag
Hallo Leute,
ich dachte, ich fange mal langsam an, zumindest die einfachen Schraubersachen selbst zu erledigen, um die Unterhaltskosten zu reduzieren. Deswegen habe ich mir einen geeigneten Dremo-Schlüssel und einen Elektro-Schlagschrauber besorgt, um das Hinterrad selbst aus- und wieder einbauen zu können und nicht jedesmal für den Reifenwechsel mit dem Bock zur Werkstatt fahren zu müssen. Da mir der Magnet für den CLS Öler abhanden gekommen ist wollte ich die Gelegenheit nutzen, das Hinterrad auszubauen, sauber zu machen und den Ersatzmagneten dranzukleben.

Also erstmal die QD abgebaut. Hat ohne Probleme geklappt, aber oh Schreck, wo sind denn die Kats geblieben ? Weg. Sch......eeeeeee. Hat wohl eine der Werkstätten, bei denen ich mein Moped in Behandlung hatte, vergessen wieder einzubauen. Von Daniele Moto später erfahren, daß die Dinger 100 Euro kosten, pro Stück wohlgemerkt. Die kann ich vermutlich abschreiben.

Nun denn. Schlagschrauber an die Hinterradmutter angesetzt, 3 Minuten drauf rumgetackert, nix. Die Mutter bewegt sich keinen Millimeter. War ja klar, wenn ich mal was schrauben will, dann kann ich nach 5 Minuten wieder einpacken. Werde mir wohl zusätzlich einen richtig stabilen langen Gelenkhebel besorgen müssen ... aus der LKW-Werkzeug Kategorie.

Habt ihr vielleicht nen Tipp, was man da gefahrlos nehmen kann ? Bei den zu erwartenden Kräften habe ich keinen Bock auf lebensgefährliche Experimente, will aber auch keine 300 Euro für ne Eisenstange ausgeben.
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: Marco12 am Oktober 18, 2016, 09:37:06 Nachmittag
Hier gibt es eine Kaufberatung zum Thema.

http://multistrada.eu/index.php?topic=7905.0 (http://multistrada.eu/index.php?topic=7905.0)

Ich empfehle 3/4 Zoll Werkzeug.
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: thedaz am Oktober 18, 2016, 09:53:08 Nachmittag
Hier gibt es eine Kaufberatung zum Thema.

[url]http://multistrada.eu/index.php?topic=7905.0[/url] ([url]http://multistrada.eu/index.php?topic=7905.0[/url])

Ich empfehle 3/4 Zoll Werkzeug.


Den Hesselink Schrauber hatte ich mir auf Grund dieses Threads schon besorgt. 3/4" geht bei mir leider nicht, habe die 1/2" Alu-Nuss von Timo.
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: timo am Oktober 18, 2016, 10:27:14 Nachmittag
Hatten wir zuletzt in Hockenheim bei einem Kollegen mit ´ner 1199 auch ... Reifen soweit runter ... das erste Mal auf´m Kringel und natürlich kein Werkzeug dabei.
Nach 2 Stunden Suche hat er eine Nuss gefunden, aber mit dem kleinen 1/2 Zoll Quergriff ging die Mutter nicht los.

Am nächsten Tag einen Schlagschrauber aus der Nachbarbox aufgetan ... der sollte angeblich 400Nm rocken, aber bei der Radmutter war Ende Gelände. War so ein No-Name-Produkt, Marke habe ich vergessen. Wenn das Teil auch nur 300-320 Nm gedrückt hätte, wäre die Mutter aufgegangen, ganz sicher.

Den Samstag drauf war er bei mir und hat sich eine 3/4 Zoll Alu-Nuss und den Quergriff dazu geholt. Abends rief er an: "Hat 3 min gedauert ... Quergriff mit Alu-Nuss aufgesteckt ... die Mutter auf die Pani Fußbremse treten ... 1x kräftig gewippt und die Radmutter war lose." Man kann auch ein Rohrstück als Verlängerung auf den Quergriff schieben.

Ich würde ja bei uns im Betrieb Verlängerungen aus Alurohr (1.000 mm) passend zum Quergriff schneiden lassen, aber die Dinger lassen sich extrem schlecht verpacken. Geht eigentlich nur als Einzelversand in speziellen Kartons.

Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: Bednix am Oktober 18, 2016, 11:51:20 Nachmittag
Welche Kombinuss ist empfehlenswert? Alu ode Stahl?
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: Schippy am Oktober 19, 2016, 01:56:28 Vormittag
Hatte auch Probleme mit dem Hesselink. Hab ihn zurückgeschickt, und einen neuen bekommen. (Seltener Materialfehler) dann klappte es mit der Alunuss 1/2Zoll.
Probier mal am Auto ob er die Radschrauben ganz easy packt. Meiner hatte da schon leichte Schwierigkeiten.

Ansonsten irgend ein 75cm-100cm  Rohr als Verlängerung und mit ein paar mal mit dem ganzen Körpergewicht wippen klappte bei mir  immer.
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: grigguel am Oktober 19, 2016, 09:36:28 Vormittag
Harm, ich nehme immer ein altes Rohr, das ich mal wegen der Durchfahrtshöhe vom Garagantor abgebaut habe in Kombination mit Gelenkgriff und 1/2 Zoll Nuss - gab damals noch keine 3/4. Die Nuss sieht nach rund 15-20 Aktionen zwar etwas genudelt aus aber sie funktioniert einwandfrei.

Vorteil des 2m langen Rohres: Wenn es alleine - also zirkuswürdig verrenkt mit rechtem Fuß auf der HRB nach hinten gebeugt auf das Rohr drücken - nicht reicht, stellst du deine Frau auf die HRB und löst die Schraube ganz hinten am Rohr dennoch mit drei Fingern. Aufgegeben hat dabei nur mal ein Gelenkgriff aber nicht die Nuss.


@Bednix. Ich habe eine aus Alu, weil die im Bordwerkzeug immer mitfährt.
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: maki83 am Oktober 19, 2016, 09:57:42 Vormittag
Zum Lösen kann ich die Stahlnuss von NeoTools empfehlen.
Liegt bei 15-25€ (je nach Händler) und leistet mir schon seit langem sehr gute Dienste.
http://www.ebay.de/itm/55mm-Qualitats-3-4-Stecknuss-12-Kant-Vielzahn-Steckschlussel-Industriell-/150947232361?hash=item232527fa69:g:38sAAOSw-jhUF-c9 (http://www.ebay.de/itm/55mm-Qualitats-3-4-Stecknuss-12-Kant-Vielzahn-Steckschlussel-Industriell-/150947232361?hash=item232527fa69:g:38sAAOSw-jhUF-c9)

Das Aluzeugs ist nur was für unter die Sitzbank (im Notfall).

Noch ein Tip:
Beim Montieren, die Mutter nicht fetten. Eher vom Fett befreien und trocken anschrauben.
Das Fett sorgt sonst dafür, dass der Drehmo zu spät auslöst.. So werden aus 210Nm Anzugsmoment mal schnell 250Nm und mehr, die ich wieder zum Lösen benötige.
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: aero am Oktober 19, 2016, 10:47:48 Vormittag
Zum Lösen kann ich die Stahlnuss von NeoTools empfehlen.
Liegt bei 15-25€ (je nach Händler) und leistet mir schon seit langem sehr gute Dienste.
[url]http://www.ebay.de/itm/55mm-Qualitats-3-4-Stecknuss-12-Kant-Vielzahn-Steckschlussel-Industriell-/150947232361?hash=item232527fa69:g:38sAAOSw-jhUF-c9[/url] ([url]http://www.ebay.de/itm/55mm-Qualitats-3-4-Stecknuss-12-Kant-Vielzahn-Steckschlussel-Industriell-/150947232361?hash=item232527fa69:g:38sAAOSw-jhUF-c9[/url])

Das Aluzeugs ist nur was für unter die Sitzbank (im Notfall).

Noch ein Tip:
Beim Montieren, die Mutter nicht fetten. Eher vom Fett befreien und trocken anschrauben.
Das Fett sorgt sonst dafür, dass der Drehmo zu spät auslöst.. So werden aus 210Nm Anzugsmoment mal schnell 250Nm und mehr, die ich wieder zum Lösen benötige.




mach ich niemals so
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: Walle am Oktober 19, 2016, 11:12:20 Vormittag
Harm, 1/2 Rätsche normale Länge, aus dem Baumarkt ein verzinktes Leitungsrohr 3/4 Zoll mit 1000 mm Länge, den Fußbremshebel mit nem Spanngurt herunterziehen, Motorrad mit dem Vorderrad gegen eine Wand gestellt, und dann wie Schippy ein-zweimal kräftig gewippt und auf ist die Mutter...ich fette immer, Alu frisst so schön gegen Stahl
Angenehmer ist es allerdings mit nem Schlagschrauber der  gerne über 600 N/m bringt   ;D

Viel Spaß beim schrauben wünscht Walle
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: timo am Oktober 19, 2016, 11:44:51 Vormittag
Welche Kombinuss ist empfehlenswert? Alu ode Stahl?


BigRISK Alu-Nüsse:
Unsere Alu-Nuss in 3/4 Zoll habe ich im Bereicht der Aufnahme des Vierkantes in der Höhe bis auf maximales Maß gefertigt. Da sollte der Vierkant nicht ausschlagen. Die Alu-Nuss hat den Vorteil, dass die Mutter auf der Oberfläche nicht beschädigt wird. Gerade bei hochwertigen Muttern aus eloxiertem Alu wichtig.
Zudem hat man auch gleich die Nuss SW30 für das Vorderrad mit angefräst. Für Zuhause würde ich deshalb immer die Alu-Nuss vorziehen, da man sie auch mit den Urlaub nehmen kann.

Die 1/2 Zoll ist ähnlich, niedriger und deshalb etwas günstiger, halt dementsprechend nicht so standfest, aber ohne Adapter auch für die gängisten Drehmomentschlüssel geeignet.


BigRISK Stahl-Nuss:
Für Werkstätten oder Schlagschrauber bietet sich die Stahl-Nuss SW55 an. Hier aber bitte auf Qualität achten. Billige Nüsse hinterlassen oft Schäden an der Radmutter, da sie oft unsauber gearbeitet und nicht passgenau sind. Adapter für Drehmomentschlüssel sowie eine zusätzliche SW30 Nuss werden benötigt!

Die Aussagen gelten nur für die von uns angebotenen Werkzeuge -> http://www.bigrisk.de/index.php?cat=c388_Werkzeuge-und-Sets.html (http://www.bigrisk.de/index.php?cat=c388_Werkzeuge-und-Sets.html)
Ich weiß weder, welche Qualität (Passform Zwölfkant, Haltbarkeit) noch welche Alu-Legierungen andere Hersteller bei ihren Werkzeugen einsetzen. Wir verwenden bei unseren Werkzeugen z.B. nur hochfestes Aluminium, welches in der Festigkeit ähnlich hohe Werte aufweist wie normaler Stahl.
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: thedaz am Oktober 30, 2016, 10:00:10 Nachmittag
So. Jetzt hat es doch noch mit dem Schlagschrauber geklappt. 2 Minuten auf der Mutter rumgetackert und sie war los. Eigentlich kinderleichte Geschichte, die Alu-Nuss hat ihre Spuren davon getragen. Nächste Station Vorderradausbau. Irgendwas, was ich beachten sollte, was nicht im Werkstatthandbuch steht?
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: Sunny am Oktober 31, 2016, 09:29:23 Vormittag
Beim Einbau des Vorderrades gab es Hinweise bezüglich der Bremsen. Such doch mal hier im Forum danach.

Die Richtung war: Bremsen nicht vollständig festschrauben, sondern die Bremse das ein oder andere Mal betätigen und gleichzeitig das Rad schieben, um das Brummen oder Quietschen später nicht zu haben.
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: Marco12 am Oktober 31, 2016, 02:01:18 Nachmittag
So wie im WHB beschrieben ist die Vorgehensweise schon richtig.
Penibelst auf Sauberkeit achten.
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: thedaz am November 01, 2016, 09:14:14 Vormittag
Danke für eure Antworten. Hab auch einen älteren Thread zum Thema Vorderradausbau oder vielmehr des Wiedereinbaus desselben gefunden.
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: voika am November 01, 2016, 10:38:11 Vormittag
Beim Vorderradausbau gibt's eigentlich nur folgende Dinge:
1) Das Motorrad sollte am Lenkkopf vorne gehoben werden, jedenfalls ist ein Frontständer, der nur die Gabelfüße hebt nicht ideal, weil dieser selten beide Holme exakt gleich hoch hebt. Ich selbst hänge meine Multi mit einer Seilwinde an der Gabelbrücke nach oben. Mit Hauptständer, kann man auch einen Kumpel bitten am Soziussitz Platz zu nehmen, mache nehmen einen Wagenheber und setzen ihn am vorderen Krümmer an ... Kreativität ist gefragt.
2) Bei der Wiedermontage der Bremszangen ist zu bedenken, dass radial montierte Bremszangen in Ihrer Position zur Bremsscheibe seitlich Toleranzen aufweisen. Die Bremszangen, also einfach fest zu schrauben führt meist dazu, dass sie etwas schief zur Bremsscheibe stehen. Im besten Fall hat man dann ungleich abgefahrene Beläge - meist aber führt die Fehlmontage zu verzogenen Bremsscheiben und Rubbeln. Richtig ist, die Bremszangen zu positionieren, die Schrauben noch nicht festziehen und die Ausrichtung des Bremszange durch Ziehen am Bremshebel zu erzwingen. Der Bremshebel kann von einem Kumpel gezogen werden, während du die Zangen festschraubst - ich nehme eine Schuhband, das ich 3-4 mal um den Griff und Bremshebel ziehe und damit den Bremshebel auch sehr fest ziehen & fixieren kann.
3) Die Ausrichtung der Gabelholme zur Achse ist frei. D.h. die Achse wird auf einer Seite festgezogen - die andere Seite richtet sich ganz frei nach der Position des Gabelholmes. Manche beschreiben, dass man 2-3 mal fest einfedern soll, damit sich der Gabelfuß auf der Achse positioniert. Das funktioniert bei Enduros gut - bei aufgebockten Multis nicht so sehr. Es funktioniert aber sehr gut, die Achse auf ihrer Anschlagseite nur leicht fest zu schrauben und die Achse dann zu drehen. Durch die Drehbewegung richtet sich dann der andere Gabelfuß spannungsfrei aus.

Ja ... beim Vorderrad kann man so einiges falsch machen - manches führt nur zu Performanceeinschränkungen - manches kann aber auch teure Defekte verursachen.
Ideal ist es, sich das Vorgehen von einem Könner 1-2 mal genau zeigen zu lassen -> dann sind die Handgriffe logisch und eigentlich auch einfach.
Wichtig ist immer - nimm die Zeit zum Werken!
Titel: Antw:Ausbau des Hinterrades - Frage zu geeignetem Werkzeug
Beitrag von: aero am Januar 07, 2018, 10:44:28 Vormittag
so baut der Ducati Service ein Hinterrad aus und wieder ein, ist ganz einfach

https://www.youtube.com/watch?v=U2YAatYMtiA (https://www.youtube.com/watch?v=U2YAatYMtiA)