Bin ich mitterweile zu alt ?

[Armin]

Ich dachte immer ich wäre ein fortschrittlicher Mensch aber mittlerweile glaube ich eher das Gegenteil. Wenn ich morgens in meine Firma komme laufen alle mit ihren Kopfhörern und Smartphones durch die Gegend. Einer meiner ehemaligen Mitarbeiter hatte ständig diese Stöpsel in den Ohren und beschallte sich den ganzen Tag mit Heavy Metal. Mein Bürokollege, ein intelligenter 38-jähriger promovierter Chemiker kommt morgens auch schon mit so einem Teil ins Büro und schreibt wissenschaftliche Berichte während er sich der vollen Dröhnung aussetzt. Wenn das Telefon klingelt brüllt er dann ins Telefon weil er wahrscheinlich langsam schwerhörig wird. Wir hatten sogar schon mal Knatsch obwohl wir uns eigentlich gut verstehen. Das Teil war so laut eingestellt das selbst ich alles mitgehört habe, ich brauche allerings völlige Ruhe wenn ich mich konzentrieren muss. Sollte ich mir Sorgen um mich machen oder schon mal einen Antrag im Altersheim stellen und warum stören mich laute V2's eigentlich nicht.

Gruss
Armin

[Phill]

Kann ich nachvollziehen, der nächste Kollege den ich dreimal Ansprechen muss bis ein "HÄ?" zurückkommt, firsst seine Kopfhörer.


Ich finde es eine Unart sich in der Arbeitswelt so "abzuschotten" nach dem Motto sprecht mich ja nicht an....

V2 kann ruhig laut sein, is ja Freizeit.....


Grüße
Phill

[berti]

Don't worry Armin.
Ich bin erst 35 und brauche meine Ruhe  um mich konzentrieren zu können bei kniffligen Themen.

Der V2 spielt eben die richtige Musik :-)

[Armin]

Jetzt habt ihr mich wieder beruhigt.

[thedaz]

Ganz einfach : Ist es zu laut, bist du zu alt.

Ich bin 44, man sollte ein gewisses Maß an Vernunft also erwarten können. Aber nein, auf dem Weg zur Arbeit haue ich mir ne schöne Dröhnung Metal rein, halt die guten 80er und 90er Jahre. Halb taub bin ich auch, aber das ist eben eine Alterserscheinung. Und irgendwie hat sich das ganze seit den 80ern sowieso nicht verändert : Früher hatten alle den Walkman drauf, heute halt das Smartphone. Der einzige Unterschied sind doch die Mucke und die Klamotten.

Im Gemeinschaftsbüro muss man halt Rücksicht nehmen. War früher so, ist heute nicht anders.

[ClausNRW]

Haha, Harm, ich glaube, wir sind uns ziemlich ähnlich.

Ich hatte heute morgen mal wieder die "Keeper of the seven Keys" von Helloween im Auto... aber nicht von CD, sondern von meinem iPhone, das ich per USB mit der Musikanlage vom Auto verbunden hatte. Aber ich kann mich noch sehr gut an die Abende mit Kumpels erinnern, an denen wir uns Mixtapes für unsere Kassettenspieler im Auto (ich hatte sogar einen von MacAudio  ) aufgenommen haben.

Die Zeiten ändern sich eben. Ich habe übrigens dieses Jahr im Juni und Juli in London gearbeitet, was für mich ein echter Kulturschock war, was so das "Miteinander" angeht. Bei uns im Büro gibt man sich morgens noch die Hand und fragt kurz "Na, wie war´s gestern" oder "Haste Fussi gesehen", aber in London gehen morgens ALLE mit Knopf im Ohr und dem unvermeidlichen Coffee-to-go ins Büro, niemand redet miteinander, niemand grüßt, alle stehen mit voller Musikdröhnung im Aufzug, versteinerte Mienen, und selbst im Zielbüro heißt es nur kurz "Morning" in die Runde und man beginnt mit der Arbeit.

Wenig zwischenmenschliche Interaktion. Ich frage mich schon, wie die sich noch vermehren... 

Also siehste, Armin, es geht alles immer noch ein wenig verrückter... 

[Armin]

Ganz einfach : Ist es zu laut, bist du zu alt.

Ich bin 44, man sollte ein gewisses Maß an Vernunft also erwarten können. Aber nein, auf dem Weg zur Arbeit haue ich mir ne schöne Dröhnung Metal rein, halt die guten 80er und 90er Jahre. Halb taub bin ich auch, aber das ist eben eine Alterserscheinung. Und irgendwie hat sich das ganze seit den 80ern sowieso nicht verändert : Früher hatten alle den Walkman drauf, heute halt das Smartphone. Der einzige Unterschied sind doch die Mucke und die Klamotten.

Im Gemeinschaftsbüro muss man halt Rücksicht nehmen. War früher so, ist heute nicht anders.

Ich bin selbst Heavy Metal Fan, das ist auch gar nicht der Punkt der mich stört. Was mich viel mehr aufregt, dass jeder mit solchen Dingern auf den Ohren herumrennt statt sich mit anderen zu unterhalten, scheint wie eine Sucht zu sein. Ich hatte übrigens früher auch keinen Walkman.

Gruss
Armin

[Hiseman2011]

Wenig zwischenmenschliche Interaktion. Ich frage mich schon, wie die sich noch vermehren... 

Also ich muss echt schon furchtbar alt sein . Bei uns in den Büros ist "vermehren" eigentlich weitgehend tabu. Zitat meines früheren Chefs: Bürofick bringt selten Glück!
Auch werden bei uns keine Kopfhörer zum Musik hören verwendet, weil wir ja schaffen müssen, gell!
Und überhaupt kenne ich die Kopfhörer-Generation nur in Form unserer Fußball-Nationalspielern, wenn Sie aus ´m Bus aussteigen.
Aber.... ich hab´s nicht mehr so weit bis zur Rente, und dann fahr ich wieder richtig viel Moped, große Ausflüge und so - na klar, auch mit Top-Case

[thedaz]

Wenig zwischenmenschliche Interaktion. Ich frage mich schon, wie die sich noch vermehren... 

Also ich muss echt schon furchtbar alt sein . Bei uns in den Büros ist "vermehren" eigentlich weitgehend tabu. Zitat meines früheren Chefs: Bürofick bringt selten Glück!
Auch werden bei uns keine Kopfhörer zum Musik hören verwendet, weil wir ja schaffen müssen, gell!
Und überhaupt kenne ich die Kopfhörer-Generation nur in Form unserer Fußball-Nationalspielern, wenn Sie aus ´m Bus aussteigen.
Aber.... ich hab´s nicht mehr so weit bis zur Rente, und dann fahr ich wieder richtig viel Moped, große Ausflüge und so - na klar, auch mit Top-Case

Bodo, wenn du mal eine Fanclub für deine Person gründest, ich wäre deine erster Anhänger. Dein Kommentar ist einfach nur Klasse ! 

[moldo29]

Jedem das seine.

Also ich brauch auch meine Ruhe zum Arbeiten. So ein Radio im Hintergrund würde mich wahrscheinlich nicht stören, aber über Kopfhöhrer die volle Beschallung könnte ich nicht.

In der Garage beim Schrauben läuft auch meist Musik, abert auch normale Lautstärke.

[Dirk]

Ist zwar geklaut, passt aber gut hierher:

Wenn du nach 1970 geboren wurdest,
hat das hier nichts mit dir zu tun......
.....verschwinde.....

Alle anderen können weiter lesen.

Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir soooo lange überleben konnten!

Als Kinder saßen wir in Autos ohne
Sicherheitsgurt und ohne Airbags,
unsere Bettchen waren angemalt in
strahlenden Farben voller Blei und Cadmium.

Das Fläschchen aus der Apotheke konnten
wir ohne Schwierigkeiten öffnen,
genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.

Türen und Schränke waren ständige Bedrohungen
für unsere Fingerchen.
Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.
Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.

Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und
entdeckten während der ersten Fahrt
den Hang hinunter,
dass wir die Bremsen vergessen hatten.
Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.

Wir verließen morgens das Haus zum spielen.
Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten
erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.
Niemand wusste wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei.

Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt.
Es waren eben Unfälle.
Niemand hatte Schuld, außer wir selbst.
Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht".
Kannst Du dich noch an "Unfälle" erinnern?
Wir kämpften und schlugen einander
manchmal grün und blau.
Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht.

Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter,
tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen.

Wir hatten nicht
Playstation, Nintendo 64, x-box, Videospiele,
64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, surround Sound, eigene Fernseher, Computer,
Internet-chat-rooms.

Wir hatten Freunde. Wir gingen einfach raus
und trafen sie auf der Strasse.
Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten.
Ohne Termin und ohne wissen unserer gegenseitigen Eltern.
Keiner brachte uns, keiner holte uns....
Wie war das nur möglich?

Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöckchen und Tennisbällen.
Außerdem aßen wir Würmer, und die Prophezeiungen trafen nicht ein:
Die Würmer lebten nicht in unserem Magen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus.

Beim Straßenfußball, durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.

Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen.
Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.

Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen.
Das war klar und keiner konnte sich verstecken.
Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hatte, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauten.
Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! Na sowas!

Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht.

Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung.
Mit alldem wussten wir umzugehen.

Und du gehörst auch dazu.

Herzlichen Glückwunsch!

[Bimoman]

Hallo Dirk,

dem ist nichts mehr hinzuzufügen, super Text ist viel Wahres dran 
und in der Tat wir leben noch ...

[Duke]

Der Text ist klasse 

jeder Absatz trifft zu und tatsächlich so erlebt.
Fast ! bei meiner Seifenkiste konnte ich bremsen 

[Kalle]

Als 61 er kann ich dem nur zustimmen, war ne geile Zeit.

grüßle

Kalle

[Stefan230354]

Hallo Dirk,

genauso war es. Ich kann ein einiges in mir spiegeln.

Allerdings war mein erster richtiger Kontakt mit der Polizei als ich mein PUCH Mofa mit NSU-Quickly Sitzbank und Metallstange mit Fuchsschwanz auf sagenhafte 45 km/h getunt hatte. Vater gab 'ne Ohrfeige, Söhnchen wurde die Strafe vom Taschengeld abgezogen und die Kosten für den Rückbau der Mofa durfte ich mit Rasenmähen usw. "abarbeiten".

Aber dennoch "schön war's". 

Gruß