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Autor Thema: 10 Tage französicher Alpen - oder: wie man 3720 km Spaß haben kann  (Gelesen 15037 mal)

Offline papemark

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10 Tage französicher Alpen - oder: wie man 3720 km Spaß haben kann
« am: Juli 22, 2011, 02:16:36 Nachmittag »
Hallole liebe Ducatisti,

nachdem ich eine wirklich schöne Tour hinter mir habe, möchte ich jetzt mal ein wenig darüber berichten. Neinnein, nicht hier direkt, das ist nur die Ankündigung!
In den folgenden Threads werde ich für jede Etappe ein Kapitelchen machen.

Grüße - und bis gleich

papemark

Offline papemark

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Planung und 1. Etappe
« Antwort #1 am: Juli 22, 2011, 02:36:18 Nachmittag »
Am Anfang war der Plan …
Eigentlich wollten meine Frau und ich eine schöne Motorradtour machen, nachdem sie nach längerer Krankheit wieder gesund war. Also habe wir recherchiert und geschaut, wo es besonders schön ist und sich ein Urlaub so richtig lohnt.
So kam es, dass wir Ende 2010 die Unterkünfte gebucht haben und ich mich an die Tourenplanung gemacht habe. Alle Etappen wurden vorgeplant und ins Navi übertragen, zum Teil auch mit mehreren Varianten (es könnte ja auch mal ein Pass gesperrt sein …).
Doch wie das Leben so spielt ist meine Frau erneut erkrankt, so dass sie zum Tourenzeitpunkt, Ende Juni/Anfang Juli 2011 nicht mitfahren konnte. So habe ich mich letztlich mit meinem Sohn auf die Tour begeben, wobei er natürlich auf dem eigenen Motorrad mitgefahren ist.
Hier also der Ablauf der Tour:

1.   Etappe (Heidelberg-Morzine)
Zugegeben: Prickelnd ist anders. Immerhin waren ca. 540 km zu bewältigen, also erstmal rauf auf die Autobahn und ein paar Kilometer abgeritten. Wenigstens das Wetter war gut – nicht zu warm, gelegentlich bewölkt und absolut regenfrei.
Erst nach 2/3 der Etappe haben wir die Autobahn verlassen und sind in der Schweiz das Zweisimmental entlanggefahren.
Der erste Hügel (Saanenmöser-Sattel) war schon recht schön zu fahren, war aber nichts Besonderes. Doch jetzt sollten die ersten Pässe folgen: Col de Pillon (schön zu fahren), Col de la Croix (höchster Pass des Tages mit 1779 m), der Morginspass und schließlich der Col de Corbier. Dabei war es doch schon recht frisch, auf den Pässen oft nur wenig über 10°C.
Ziemlich müde und mit etwas Aua am Popo kamen wir endlich in Morzine an. Das Bed-and-Breakfast-Hotel war in Ordnung und dort konnten wir uns am nächsten Morgen mit einem guten Frühstücksbuffet für die nächste Etappe stärken.

Bild: Col de Pillon / Blick auf die Bergbahn Glacier 3000

« Letzte Änderung: Juli 28, 2011, 03:22:43 Nachmittag von papemark »

Offline papemark

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2. Etappe
« Antwort #2 am: Juli 22, 2011, 02:57:08 Nachmittag »
2. Etappe (Morzine-Briancon)
Anders als am ersten Tag standen jetzt die ersten hochalpinen Pässe auf dem Programm. Wieder hat das Wetter optimal mitgespielt. Gestartet mit dem Col de Ranfolly (sehr schöne Auffahrt) und weiter über den Col du Joux Plane, der immerhin 1700 m Höhe bietet.
Sicherlich ein erster Höhepunkt war der Col de la Colombiere (einfach nur geil zu fahren), dem der Col des Aravis und der Col de Saisies folgten.

Bild: Strecke zwischen Col de Joux Plane und Col de Colombiere

Zwischendrin mussten natürlich auch mal vereinzelt Pausen gemacht werden, erstens zur Stärkung, zweitens zum Photografieren und drittens zur Popo-Entspannung.
Der nächste Höhepunkt sollte der Col de Meraillet gefolgt vom Cormet de Roselend sein.
 Vorher – oder bessergesagt zwischendrin – haben wir noch einen Abstecher zum Col du Pre gemacht. Ein wunderschöner Stausee lud kurz zum Verweilen ein, danach haben wir die Fahrt fortgesetzt und die sensationell schöne Auffahrt auf den schon erwähnten Cormet de Roselend auf 1968 Meter genossen.

Bild: Stausee am Col du Pre


Bild: Am Cormet de Roselend

Der Höhepunkt des heutigen Tages war aber der nun folgende Col de Iseran, der stolze 2764 Meter hoch ist und sehr schön rund zu fahren war.
Fahrerisch war jedoch die folgende Auffahrt auf den Col de Telegraph gefolgt vom Col de Galibier das Schönste, was wir heute genießen durften.

Bild: Col du Galibier - Talblick


Bild: Col du Galibier - Gipfelbild

Jetzt ging es nur noch die Rampe des Col du Lautaret bergab nach Briancon.
Sicher vom Navi gelotst haben wir unsere Zwischenunterkunft in Puy-Saint-Pierre erreicht, ein schönes Hotel, das uns mit leckerem Essen (3-Gänge-Menu) und einem schönen Zimmer verwöhnt hat.
« Letzte Änderung: Juli 25, 2011, 08:04:09 Nachmittag von papemark »

Offline ugo

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Re:10 Tage französicher Alpen - oder: wie man 3720 km Spaß haben kann
« Antwort #3 am: Juli 22, 2011, 03:09:58 Nachmittag »
Man papemark, was für ein toller Tourenbericht. ich freue mich schon auf die nächsten Etappen.
Kannst du zu den Hotels, zum Abschluss noch ein paar Angaben(Ort +/-) machen?
lg
Uwe
VG
Uwe

MTS 1200 ST natürlich in rot, was denn sonst :-)

Offline MultiMania

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Re:10 Tage französicher Alpen - oder: wie man 3720 km Spaß haben kann
« Antwort #4 am: Juli 22, 2011, 03:15:18 Nachmittag »
Fernweh!  ???

Offline papemark

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3. Etappe
« Antwort #5 am: Juli 22, 2011, 03:19:15 Nachmittag »
3. Etappe (Briancon-Fombeton)
Jetzt war es Zeit unsere nächste Unterkunft aufzusuchen, die Domain de Fombeton bei Vaumeilh, in der Nähe von Sisteron. Dazu haben wir uns natürlich wieder eine spektakuläre Route ausgesucht:
Gleich nach Briancon lud die Auffahrt des Col de Izoard zum Fahren ein, ein wirklich schöner Pass, den wir sehr genossen haben. Der dann folgende Col de Vars ist fahrerisch nicht sehr anspruchsvoll, breite Straße, weite Kehren – das lädt schon mal ein, das Motorrad ein wenig schneller zu bewegen.

Bild: Zwischen Col de Izoard und Col de Vars

Der absolut schönste Pass des Tages (und wohl auch des gesamten Urlaubs) war für uns der Col de Cayolle. Von Barcelonnette aus angefahren durch die sehr enge Auffahrt hinauf – landschaftlich einfach ein Traum! Fahrerisch schon ein wenig anspruchsvoller – aber schließlich waren wir ja auch da um Pässe zu fahren.

Bild: Blick vom Col de Cayolle


Bild: Sebastian am Col de Cayolle

Auch die Abfahrt war sehr schön und führte uns wieder auf den nächsten Pass – den Col de Champs. Auch hier konnten wir eine tolle und vor allem flotte Auffahrt genießen, was man leider von der Abfahrt nach Colmars nicht sagen konnte. Die Strecke war in sehr schlechtem Zustand, sehr schmal und vorwiegend bewaldet. Durch das Licht- und Schattenspiel waren die Fahrbahnschäden oft nicht leicht zu erkennen. Naja – immerhin wurden wir „wachgerüttelt“ …
Das war auch nötig, denn schon folgte der nächste Pass, der Col d’Allos. Er hat alles wieder wettgemacht, was wir an Spaß an der Abfahrt vom Champs verloren hatten. Vor allem die Abfahrt war senstionell – die Auffahrt durch die menschenleeren (und hässlichen) Skiorte fanden wir nicht so prickelnd.
Schießlich kamen wir nach noch drei kleinen Pässchen (Col de Garchets – der mit Abstand schlechteste Pass des Tages, Col de Sarraut und Col de Grele) an unserem Zielort an. Dort sollte unser Domizil für die nächsten 6 Tage sein.

Bild: Unser Zimmer in Fombeton

Die Domain de Fombeton wird von zwei deutschen Betreibern bewirtschaftet, Ute ist selbst Motoradfahrerin und war schon bei Rallyes als Mechanikerin eingesetzt, die Leidenschaft von Moritz ist das Ultra-Leicht- und das Drachenfliegen. Während er sich auch um das Organisatorische kümmert, hat Ute immer gute Tourentipps und ist ebenso zuständig für das Essen. Jeden Abend ein 4-Gänge-Menu. Herz, was willst du mehr! OK – irgendwie müssen die 3 Kilo wieder weg, die ich zugenommen habe …
« Letzte Änderung: Juli 25, 2011, 08:07:15 Nachmittag von papemark »

Offline papemark

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4. Etappe
« Antwort #6 am: Juli 22, 2011, 03:35:29 Nachmittag »
4. Etappe (Fombeton Westroute – Mount Ventoux)
Immer noch etwas mitgenommen von den beiden langen und anstrengenden Anfahrtsetappen war heute eine kürzere Runde auf dem Programm: Es ging zum Mont Ventoux. Aber der Weg dahin war schon spektakulär, über den Col de l’Homme  ging es zur Gorges Nesque, einer schönen Schlucht, ein wenig zum entspannen und genießen.
Sie war aber erst der Anfang einer Runde, die über Vallon des Peissonnier nach Saint-Hubert und Mehtamis in Richtung Sault führte – immer entlang von Bergen, eine atemberaubende Strecke. Und nein, wir haben nicht angehalten zum photografieren, es war einfach nur geil, geil, geil zu fahren, das beste Stück der ganzen Tour, da haben wir es richtig fliegen lassen.
Jetzt ging es noch über den Col de Notre Dame des Abbeiles (nichts Besonderes) nach Maulence und von dort auf den Mont Ventoux. Und da wir schon so geübt waren im fliegen lassen, haben wir das auf der Auffahrt auch so gemacht.

Bild: Gipfel des Mont Vontoux


Bild: Panoramablick vom Mont Vontoux - einfach nur herrlich

Meine Güte, das war einfach nur 3-Sterne-de-Luxe! Für die Rückfahrt haben wir die Variante in Richtung Sauls gewählt, da konnte man wieder ein wenig abkühlen … (was auch ganz gut war).
Zurück ging es dann über den kleinen Col de Macuegne in die Georges de la Meuge, einem schönen Tal mit tiefen Einschnitten. Malerisch und trotzdem schön zu fahren!

Bild: Geroges de la Meuge
« Letzte Änderung: Juli 25, 2011, 08:09:37 Nachmittag von papemark »

orish

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Re:10 Tage französicher Alpen - oder: wie man 3720 km Spaß haben kann
« Antwort #7 am: Juli 22, 2011, 03:40:40 Nachmittag »
Einfach toll - macht große Lust auf die Tour zu gehen!

Offline papemark

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5. Etappe
« Antwort #8 am: Juli 22, 2011, 03:48:16 Nachmittag »
5. Etappe (Fombeton Ostroute – Bonette)
Heute sollte es hoch hinausgehen. Es war nämlich schon wieder sehr heiß, wie auch die Tage zuvor waren Temperaturen von bis zu 30°C zu erwarten. Ziel der Fahrt war also der Col de la Bonette, der mit seiner Zusatzschleife, der Cime de la Bonette zum höchsten asphaltierten Alpenpass gekürt wird mit einer Höhe von 2802 Metern – schön kühl. Die Anfahrt ging wieder über Barcellonnette auf den Col de Restefond, der direkt in den Bonette überleitet. Die Auffahrt ist spitzenmäßig und macht richtig Spaß, uns hat sie gut gefallen. Natürlich musste hier photografiert werden.

Bild: ... das ist ja wohl der Gipfel ...


Bild: Blick vom Gipfel des Bonette

Dann ging es hinab über den Col de Granges (quasi auch ein Teil des Bonette) bis nach Isola. Die Abfahrt war nicht ganz so prickelnd, sie ist ein wenig enger als die Auffahrt und war mit einigen Baustellen gespickt.
Von Isola ging es dann weiter nach Isola 2000, einem reinen Retorten-Skiort, super häßlich, aber wir waren ja zum Motorradfahren da. Und so führte unser Weg von dort über den Col de Lombarde nach Italien. Der Pass wurde neben dem Cayolle unser zweiter Lieblingspass. Zum einen ist die Auffahrt über Isola 2000 schön breit und bietet tolle Kehren (teilweise 180°-Kehren, die ineinander übergehen) zum anderen ist die Abfahrt einfach nur idyllisch und schön, sehr eng, aber zum Glück kaum frequentiert.


Bild: Kurz hinter der Passhöhe am Lombarde


Bild: Das Panorama und die recht enge Passstraße

Über die italienische SS21 (breit, kurvig, schnell) ging es dann zum Col de Larche, er sollte uns wieder zurück nach Frankreich führen.
Er ist das krasse Gegenteil vom Lombarde – super breit und übersichtlich aber auch stark frequentiert, vor allem mit zahlreichen Lkw. Überall riecht es ein bisschen nach ausgelaufenem Diesel – entsprechend vorsichtig sollte man zu Werke gehen. Besser ist das – wie wir von einer Gruppe Motorradfahrer vor uns durch einen Sturz demonstriert bekamen!

Das Ende der Runde war dann wieder Barcelonnette – von dort sind wir dann praktischer Weise denselben Weg zurückgefahren. Die D900 ist dafür wie geschaffen, schön breit, schön kurvig, lädt aufgrund der Aussicht sowohl zum Cruisen ein, kann aber auch problemlos mit schnellerem Tempo befahren werden. Der Verkehr hält sich in Grenzen und die französischen Autofahrer – und hier ein großes Lob – machen immer schön Platz für Motorräder, sowohl auf den Landstraßen aber erstrecht auf den Pässen. Da könnten sich manch deutsche Autofahrer eine Scheibe abschneiden.
« Letzte Änderung: Juli 25, 2011, 08:12:42 Nachmittag von papemark »

Offline papemark

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6. Etappe
« Antwort #9 am: Juli 22, 2011, 04:00:40 Nachmittag »
6. Etappe (Fombeton Nordwestroute – Mittellagen)
Es war immer noch heiß mit einer leichten Neigung zu Gewittern. Im Nordwesten sah es ein wenig bewölkter aus, also auch kühler. So haben wir eine Tour in diese Richtung gemacht. Es sollte nicht so hoch hinaus gehen, dafür jede Menge kleiner Pässe, insgesamt 12 Pässe zwischen 883 und 1441 Metern.

Bild: Blick auf die Mittellagen der Hochprovence


Bild: Unsere Moppeds (gönnen wir der Suzuki mal den Vordergrund)

Ich möchte hier nicht jeden Pass aufzählen, aber besonders herausgestochen haben für uns der Col de la Fromagere/Col de Pommerol, ein sehr schöner kleiner aber feiner Pass auf 1081 Meter, der aber noch deutlich geschlagen wurde vom Col de Menee.
Dieser auf 1399 Meter führende Pass war einfach nur grandios, hat Spaß gemacht wie Sau – und es war angenehm kühl, sogar ein bisschen verhangen, genau richtig zum Moppedfahren!

Bild: Gipfeltunnel am Col de Menee

Schließlich sei noch der Col d’Esperaux erwähnt, der schmale Pass bietet ein beeindruckendes Bild!
Damit endet auch dieser Tag, den Abend verabredeten wir uns mit einem „Gastfahrer“ für die nächste Tour.

Bild: Beeindruckende Formation am Col d'Esperaux
« Letzte Änderung: Juli 25, 2011, 08:15:18 Nachmittag von papemark »

Offline papemark

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7. Etappe
« Antwort #10 am: Juli 22, 2011, 04:21:10 Nachmittag »
7. Etappe (Fombeton – Verdon beidseits)
Eine der Attraktionen am Rande der Alpen ist mit Sicherheit die Verdon-Schlucht. Die Georges-du-Verdon, auch Grand-Canyon-du-Verdon genannt, bietet eine atemberaubende Landschaft.
Wir sind also morgens auf die Tour durch die Verdon-Schlucht gefahren, auch die „Bergschleife“ über der Verdonschlucht, die Route des Cretes mit einer Höhe von 1330 Meter gehört natürlich dazu.
Aber um die Anfahrt nicht so langweilig zu gestalten, haben wir noch den Col de l’Espinouse mitgenommen und sind so an der Verdon-Schlucht angekommen.

Bild: Anfahrt über dem Lac de Ste. Croix

Der Blick war wirklich atemberaubend, die Strecke war sehr schön aber auch stark frequentiert. Auf den freien Stücken konnte man es gut laufen lassen. Natürlich musste der ein oder andere Stopp sein!
Die Route des Cretes war zwar nicht schlecht, der Fahrbahnbelag aber ziemlich uneinheitlich und sehr holprig. Ansonsten eine schöne Strecke.

Bild: Gorges du Verdon von der Route des Cretes aus


Bild: Phantastischer Blick in die Schlucht

Wir haben dann noch eine schöne Schleife über den Col de Luens und den Col de Clavel gedreht und sind die Schlucht noch von der anderen Seite angefahren. Dabei haben wir dann die Erhebungen des Col de Vaumale und Col de Illoire mitgenommen.
Damit war die Runde perfekt – so endete ein schöner Tag – wie immer mit einem leckeren Menu zum Abschluss!

Bild: Gemeinsames Essen draussen - so lässt es sich leben!
« Letzte Änderung: Juli 25, 2011, 08:17:44 Nachmittag von papemark »

Offline papemark

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8. Etappe
« Antwort #11 am: Juli 22, 2011, 04:35:40 Nachmittag »
8. Etappe (Fombeton – Südroute)
Das sollte nun unsere letzte Rundtour von Fombeton aus sein, deshalb haben wir es gemächlich angehen lassen.

Bild: Auch typisch Hochprovence sind die Lavendelfelder

Es standen wenige Berge auf dem Programm, einiges vom Vortag haben wir tangiert.
Besonders erwähnenswert ist der Col de Saint Robert der auf dem Signal de Lure zuführt, der höchste Berg der näheren Umgebung mit 1826 Metern.

Bild: Anfahrt vom Col de Saint Robert auf das Signal de Lure

Der Blick von dort ist durchaus mit dem vom Mont Vontoux zu vergleichen – es ist nur viel weniger los. Weitere kleine Berge waren der Col de l’Hysope und der Col de Fontbelle. Geendet hat die Tour mit einer kleinen Schleife um Digne les Bains, dort waren der Col de Labouret und der Col de Maure auf dem Programm gestanden.

Bild: Blick vom Col de Labouret auf zwei Gleitschirmflieger

Eigentlich wolle ich die Clue de Verbaches fahren, aber eine falsche Abbiegung hat mich dann den anderen Weg fahren lassen. War aber auch nicht schlecht, der Col de Labouret ist ein schöner Berg zum Angasen, von daher bot auch die letzte Rundfahrt den erwarteten schönen Tag.
« Letzte Änderung: Juli 25, 2011, 08:19:50 Nachmittag von papemark »

Offline papemark

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9. Etappe
« Antwort #12 am: Juli 22, 2011, 04:51:32 Nachmittag »
9. Etappe (Fombeton – Morzine)
Die vorletzte Urlaubsetappe führte uns von Fombeton wieder nach Morzine, wo wir eine weitere Nacht Zwischenaufenthalt hatten.
Natürlich war jetzt nochmal eine spektakuläre Route Pflicht: Es ging erstmal auf die Nationalstraße bis nach Gap, von dort aus aber nahmen wir die ersten Hügel mit. Es ging über den Col de Manse (wenig spektakulär), den Col de l’Holme und den Col de Parquetout, ein recht steiler und enger Pass auf 1382 Meter, der auf der Abfahrt einen schönen Talblick bietet.
Was nun kommen sollte ist ein besonderer Höhepunkt. Es ist zwar kein Pass im eigentlichen Sinne aber eine beeindruckende Bergstraße, nämlich die Fahrt vom Col d’Ornon kommend über Villard Notre-Dame und Villard Reymond nach Le-Bourg-d’Orsians.
Die Auffahrt ist noch einigermaßen breit und leicht zu fahren.
Nach Villard Reymond folgt allerdings ein Schotterstück, dass zwar auch für Straßenmaschinen befahrbar ist, aber eine Reiseenduro fühlt sich dort schon wohler.

Bild: Schotterstück hinter Villard Reymond

Dieses ca. 2 km lange Stück gilt es zu bewältigen um anschließend die atemberaubende in den Berg gehauene Abfahrt genießen zu können. Dabei sind auch 4 in den Fels geschlagene Tunnels und einige beeindruckende Überhänge zu durchfahren. Hier ist der Fahrbahnbelag wieder in Ordnung, allerdings ist es auch ziemlich schmal. Wer in der Gegend ist, sollte das auf jeden Fall fahren.

Bild: Atemberaubende Streckenführung mit Überhängen


Bild: Einer von 4 Tunnels - oder bessergesagt: schwarze Löcher

Nach Le-Bourg-d’Orsians ist natürlich die dort abgehende Piste nach Alp d’Huez ein absolutes Pflichtprogramm. Wir hatten das (zweifelhafte) Vergnügen, während eines Radrennens dort hinaufzufahren. Der Verkehr war in beide Richtungen freigegeben und lediglich größere „Gruppen“ von Radfahrern waren mit Autos oder Begleitkrädern abgesichert.
Um nicht den ganzen Pass wieder hinunterzufahren, wählten wir den Weg über Villard-Reculas i.R Allemond als Rückweg.
Von hier folgte der Aufstieg auf den Col de la Glandon, eine phantastische Strecke auf 1924 Meter mit einem Blick auf eine riesige Staumauer und eine anschließend wirklich tolle Abfahrt. Eine sehr zu empfehlende Strecke!

Bild: Stausee an der Auffahrt zum Col de la Glandon

Der höchste Punkt der Tour sollte jetzt mit dem Col de la Madelaine folgen. Er hat eine Scheitelhöhe von 1993 Metern und ist wirklich schön zu fahren. Besonders die Abfahrt hat es uns angetan.
Um wieder nach Morzine zu kommen, mussten wir nochmal einige „Bekannte“ besuchen. So befuhren wir erneut den Col de Aravis und den Col de Columbiere, diesmal aber in Gegenrichtung. Den Abschluss bildete der Col du Gets, der uns hinunter nach Morzine führte. Auch dieser Abschnitt erwies sich als würdiger Abschluss der Tour.

Bild: Grandioser Blick vom Col de la Madelaine
« Letzte Änderung: Juli 25, 2011, 08:22:20 Nachmittag von papemark »

Offline papemark

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10. Etappe und Fazit
« Antwort #13 am: Juli 22, 2011, 04:54:04 Nachmittag »
10. Etappe (Morzine – Heidelberg)
Nach dem bereits bekannten guten Frühstück ging es jetzt wieder zurück nach Hause. Die Rückfahrt führte über dieselbe Route wie die Hinfahrt, nur das Wetter war etwas besser. Nicht so kühl wie bei der Anfahrt aber auch nicht so heiß wie die Tage in Fombeton.
Hier endet also unsere Tour durch die französischen Alpen nach rund 3800 Kilometern. Ein neuer Reifensatz ist fällig, die Motorräder haben sich eine Generalreinigung verdient und ich darf schauen, wie ich die 3 kg Mehrgewicht wieder wegbekomme  :o

Fazit:
Mann oh Mann, war das ein geiler Urlaub. Wir hatten jede Menge Spaß, jede Menge Pässe, jede Menge Höhenmeter und jede Menge Strecke bewältigt. Hier die Zusammenfassung:
Anzahl der Pässe:   67
Gefahrene Kilometer:   3720 km
längste Bergetappe:   405 km (Fombeton – Morzine)
Anzahl Regentropfen:   0
höchste Temperatur:   31°C in Fombeton
tiefste Temperatur:   11°C am Col de Joux Plane
Tage mit Spaß:      10

Bild: papemark und seine Multi
« Letzte Änderung: Juli 25, 2011, 07:48:59 Nachmittag von papemark »

Offline Peakspilot

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Re:10 Tage französicher Alpen - oder: wie man 3720 km Spaß haben kann
« Antwort #14 am: Juli 22, 2011, 05:08:45 Nachmittag »
Danke für den geilen Bericht !!
Gruß Hans
MTS 1200 PP

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Re:10 Tage französicher Alpen - oder: wie man 3720 km Spaß haben kann
« Antwort #14 am: Juli 22, 2011, 05:08:45 Nachmittag »
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