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Autor Thema: Garantieverlust bei selbst durchgeführten Arbeiten?  (Gelesen 512 mal)

Offline Niko

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Garantieverlust bei selbst durchgeführten Arbeiten?
« am: August 12, 2023, 04:57:56 Nachmittag »
Hallo liebe Community,

mal eine Frage:
ich habe das Bedürfnis bei meiner Multistrada die Bremsflüssigkeit zu wechseln. (Ich hatte sie tatsächlich gerade beim Händler und habe ihm unter anderem auch aufgetragen ebendies zu erledigen. Nun hat er das leider nicht getan mit der Aussage: "Bremst doch. Bremsflüssigkeit wird erst nach 24Monaten gemacht..)
Da ich insgesamt inzwischen sehr unzufrieden mit meinem Händler bin, habe ich vor solche Dinge fortan selbst zu erledigen (und vermutlich suche ich mir auch einen anderen Händler)
Jetzt meine Frage:
Wenn ich selbständig jetzt nach 18 Monaten die Bremsflüssigkeit wechsele bleibt die Garantie dann erhalten bzw wird der Händler dann in einem halben Jahr (also nach 24 Monaten) die Bremsflüssigkeit ohne Bedarf erneut austauschen wollen?
Auf dem Plan der " Transparenten Instandhaltung" steht der Wechsel von Brems- und Kupplungsflüssigkeit als "zusätzliche Arbeitsmaßnahmen". Bedeutet dies das Motorrad zeigt dies nicht als Service Meldung im Display an, und der Händler "zwingt" einen auch nicht dazu dies zu erledigen um die Garantie zu behalten?

Danke für die Antworten.
Liebe Grüße
Niko

Offline Wolfi18

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Antw:Garantieverlust bei selbst durchgeführten Arbeiten?
« Antwort #1 am: August 12, 2023, 05:57:56 Nachmittag »
Hallo Niko,

Ich hatte jetzt meine Scrambler bei der jährlichen Inspektion und der Händler hat den Feuchtigkeitsgehalt der Bremsflüssigkeit gemessen und diese nach 24 Monaten noch für ausreichend eingeschätzt mit dem Hinweis nächstes Jahr zu tauschen.

Also offensichtlich gibt es da schon Alternativen zu einem starren Wechselrhythmus und eine objektive Beurteilung des Zustandes.

Schöne Grüße
Wolfgang
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Offline Sandman633

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Antw:Garantieverlust bei selbst durchgeführten Arbeiten?
« Antwort #2 am: August 12, 2023, 06:31:04 Nachmittag »
Der entscheiden Faktor:


Der Händler hat dies geprüft, das gilt als fachmännisch durchgeführte Arbeit. Selbst geschraubt wird dieser Anforderung nicht gerecht. Im Zweifel heisst es: Adios Garantie. Wobei das nicht für das gesamte Fahrzeug gilt. Geht der Motor hoch, wird der Hersteller wohl versuchen sich zu winden, dürfte aber wenig Erfolg haben, da kein direkter Bezug.


Sind die Bremszangen fest nach 25 Monaten hast Du ein Problem.
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Offline VauZwoEs

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Antw:Garantieverlust bei selbst durchgeführten Arbeiten?
« Antwort #3 am: August 12, 2023, 08:39:44 Nachmittag »
Such dir einfach einen guten Service Partner und lass in der Garantiezeit alles dort erledigen. Dann bist du auf der sichereren Seite. Sollte ein Garantiefall eintreten dann hast du eh einen Haufen Kram vor der Brust, da brauchst du nicht noch eine zusätzliche Diskussion um irgendwelche Arbeiten die nicht vom Vertragshändler ausgeführt wurden.
PS: wenn du der Meinung bist die Bremsflüssigkeit muss gewechselt werden dann beauftrage auf deine Kosten den Vertragshändler und gut isses. 😎👍
« Letzte Änderung: August 12, 2023, 08:42:32 Nachmittag von VauZwoEs »
Servuslä, der Konny

Offline rocroc

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Antw:Garantieverlust bei selbst durchgeführten Arbeiten?
« Antwort #4 am: August 12, 2023, 09:02:28 Nachmittag »
Ich habe das Bedürfnis bei meiner Multistrada die Bremsflüssigkeit zu wechseln. (Ich hatte sie tatsächlich gerade beim Händler und habe ihm unter anderem auch aufgetragen ebendies zu erledigen. Nun hat er das leider nicht getan mit der Aussage: "Bremst doch. Bremsflüssigkeit wird erst nach 24Monaten gemacht..)

Wenn du nicht eine überdurchschnittliche Laufleistung erreicht hast, ist das in der Regel wirklich nicht notwendig (weshalb wolltest du sie eigentlich wechseln? Anderes Produkt? Andere Viskosität? Höherer Siedepunkt oder das Gefühl, es sei notwendig?).
Wie Wolfgang schreibt, wird der Anteil Wasser in der Bremsflüssigkeit mit entsprechenden Messgeräten festgestellt und dann nach Bedarf gewechselt. Mein Moto Guzzi Händler hat dieses Jahr genau das Gegenteil gemacht: Gewechselt 8 Monate nach dem letzten Service, ohne mich zu fragen. Aussage: Wir wechseln immer jährlich. Das hat mir gar nicht geschmeckt.

Da ich insgesamt inzwischen sehr unzufrieden mit meinem Händler bin, habe ich vor solche Dinge fortan selbst zu erledigen (und vermutlich suche ich mir auch einen anderen Händler).

Ich habe mit meinem Händler abgemacht, dass ich ab und zu Arbeiten selber ausführe (unter anderem Bremsbeläge wechseln). Er notiert dies jeweils beim Jahresservice, z.B. Bremsflüssigkeit durch den Kunden gewechselt. Die Bremsen prüft er trotzdem (Funktion, Luft im System etc.) und auch den Zustand der Flüssigkeit und vermerkt auf der Rechnung, die Bremsanlage sei überprüft und i.O.. Das werden aber die wenigsten mitmachen. Auf der sicheren Seite bzgl. Garantie bist du, wenn du innerhalb der Garantiezeit die Servicearbeiten durch den Händler machen lässt. Und ja: Für einen Händler des Vertrauens lohnen sich allenfalls auch ein paar Kilometer mehr Anfahrtsweg.

Aktuell in der Garage:
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Offline R00m99

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Antw:Garantieverlust bei selbst durchgeführten Arbeiten?
« Antwort #5 am: August 12, 2023, 10:49:12 Nachmittag »
Verstehe das Problem nicht. Machs doch einfach und sag es dem (zukünftigen) Händler nicht proaktiv. Glaubst Du der hat nichts anderes zu tun als im Vorfeld erstmal am Bike zu prüfen, was alles nicht von einer Werkstatt gemacht sein könnte?

Das wird sich im Zweifel und im Fall des Falles dann sowieso von selbst herausstellen, ob man selbst gemachte Arbeiten herausfindet oder nicht; und wenn es der Händler heraus findet, dann ist das auch gut so denn dann war die Arbeit auch nicht gut durchgeführt. Aber diese Angelegenheit kann man dann schön an die Werkstatt auslagern und muss nicht proaktiv damit umgehen.

Ich mach am Bike einiges selber und trotzdem geh ich regelmäßig zum Service. Wenn irgendwas falsch ist oder hops geht, dann wird man mich schon darauf aufmerksam machen und dann ist das gut so. Wenn Bremsbeläge laut Plan gewechselt gehören und die aber neu drauf sind, dann juckt das den Händler doch nicht. Bremsbeläge sind dann noch für gut befunden und fertig. Der wird nicht nachfragen "hey hast Du Bremsbeläge wo anders wechseln lassen und das geht ja aber gar nicht". Glaub mir, dass ist dem sch* egal...

Wechsel einfach die Flüssigkeit und bei der nächsten turnusmäßigen Inspektion wird sie dann trotzdem mit gewechselt weil Plan das so vorschreibt und gut.
« Letzte Änderung: August 12, 2023, 10:54:21 Nachmittag von R00m99 »

Offline Niko

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Antw:Garantieverlust bei selbst durchgeführten Arbeiten?
« Antwort #6 am: August 13, 2023, 11:48:09 Nachmittag »
Hallo zusammen,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich hatte es meinem Händler tatsächlich ja sogar aufgetragen die Bremsflüssigkeit zu wechseln, gewechselt hat er sie trotzdem nicht und von der Antwort des Mechanikers ausgehend wurde da auch sicher kein Feuchtigkeitsgehalt gemessen .. (meine Vermutung es war an dem Tag keine Zeit dafür. Hab sogar einen Tag vor dem lange vereinbarten Inspektionstermin einen Anruf bekommen, ob wir eventuell verschieben könnten weil so vie los ist?! :o)

Zurück zur Bremsflüssigkeit:
Der Druckpunkt der Bremse ist inzwischen nach 14.000km nicht mehr vorhanden. Mindestens 2cm weit muss ich den Hebel ziehen bis die Bremse endlich greift. Die Bremsflüssigkeit sieht meiner Einschätzung nach auch nicht mehr gut aus (jede Menge Luft-Bläschen, siehe Bild: https://photos.app.goo.gl/r17rw1AMrTDtz6zh7)

Frage: Darf die Bremsflüssigkeit eigentlich so schnell derart abbauen, oder hab ich eventuell ein anderes Problem, a la dass irgendeine Undichtigkeit im System vorliegt und die Bremsflüssigkeit daher schneller Feuchtigkeit anzieht als normalerweise?

Ich werde es jetzt so machen, dass ich eigenständig die Bremsflüssigkeit wechsele, und dann mit einer hoffentlich funktionierenden Bremse in einem halben Jahr bei der Jahresinspektion beim neuen Händler stehe.
Dem werde ich dann sagen, dass die Flüssigkeit schon vor 6 Monaten gewechselt wurde, und ob er sie dennoch wechseln möchte. Wenn ich die Garantie nur so behalten kann, dann soll er sie eben erneut wechseln. :)

Gibt es beim Wechsel der Bremsflüssigkeit eigentlich irgendetwas zu beachten, was speziell für die Multistrada beachtet werden sollte?

Beste Grüße
Niko



Offline R00m99

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Antw:Garantieverlust bei selbst durchgeführten Arbeiten?
« Antwort #7 am: August 14, 2023, 02:50:30 Vormittag »
Sag den Händler dazu nichts, warum auch es gibt dafür keinerlei Notwendigkeit. Du schaffst Dir damit nur selbst einen Angriffspunkt und natürlich wird der Händler diesen im Fall des Falles dankend nutzen. Ob Du die Garantie ggfs. Sofort verlierst weil du es dem Händler sagst oder du sie dadurch verlierst, weil ggfs irgend etwas entdeckt werden könnte ist einerlei. Nur bei Zweitem hast eine gute Chance, dass Du dennoch Garantie hast, also warum das aufs Spiel setzen…

Mach Dir nicht son Kopf um moralische Sachen und tu das, was für Dich besser ist; Ducati macht dasselbe keine Sorge^^
Wenn die Bremse scheiße ist, weil die Flüssigkeit Arsch ist und der Händler sie nicht wechselt, dann fahr zu einem der das macht oder wechsel sie selber. Das wäre mir 1000x lieber als irgend ein Wartungsintervall und Garantieschmutz aufrechtzuerhalten, wenn dafür auf der anderen Waagschale mein Leben steht…

Ne musst nichts extra beachten; ist ein ganz normaler Flüssigkeitswechsel

Offline MultifanV4

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Antw:Garantieverlust bei selbst durchgeführten Arbeiten?
« Antwort #8 am: August 14, 2023, 12:33:47 Nachmittag »
Wenn einer die Arbeiten fachmännisch ausführt wie es sich gehört wird ein gestandener Händler im Falle
eines Garantiefalles sicher sich auf die Seite seines Kunden stellen denn es liegt ja im seinen ermessen
wie er die Sache dann an den Hersteller weitergibt.
Multistrada V4S rally, Monster 1200S

Offline rocroc

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Antw:Garantieverlust bei selbst durchgeführten Arbeiten?
« Antwort #9 am: August 14, 2023, 12:36:07 Nachmittag »
Zurück zur Bremsflüssigkeit:
Der Druckpunkt der Bremse ist inzwischen nach 14.000km nicht mehr vorhanden. Mindestens 2cm weit muss ich den Hebel ziehen bis die Bremse endlich greift. Die Bremsflüssigkeit sieht meiner Einschätzung nach auch nicht mehr gut aus (jede Menge Luft-Bläschen, siehe Bild: https://photos.app.goo.gl/r17rw1AMrTDtz6zh7)

Frage: Darf die Bremsflüssigkeit eigentlich so schnell derart abbauen, oder hab ich eventuell ein anderes Problem, a la dass irgendeine Undichtigkeit im System vorliegt und die Bremsflüssigkeit daher schneller Feuchtigkeit anzieht als normalerweise?

Ein Bremsflüssigkeitstester kostet ca. 30 Euro. Die Anschaffung lohnt sich durchaus.
Ich nehme an, du hast die Bremse selber schon entlüftet? Ich verbaue bei den meisten Bikes Stahlbusventile, dann ist das eine Sache von Sekunden. Geht aber auch ohne nicht lange.
Zum Abbau der Flüssgkeit: Meine Erfahrungen mit Bremsflüssigkeiten nach 30 Jahren selber wechseln und 10 Jahren Rennstrecke: Dot 4 und 5.1 halten bei mir problemlos zwei Jahre bei ca. 20'000 km Laufleistung - wobei ich seit 6 Jahren ausschliesslich 5.1 nachfülle. Rennstrecke sieht natürlich anders aus: Racingflüssigkeit hält bei mir 3 Monate bei 10 Trainings im Jahr (ich habe Kollegen, die wechseln nach jedem zweitägigen Training).
Wenn du nach kurzer Zeit wieder Luft im System hast, liegt mit Sicherheit eine Undichtigkeit vor (und die kann verschiedene Ursachen haben). Da nützt dir natürlich das Bremsflüssigkeitswechseln nichts.

Ich würde einen Tester kaufen, die Qualität der Flüssigkeit prüfen und danach die weiteren Massnahmen planen.
Aktuell in der Garage:
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Antw:Garantieverlust bei selbst durchgeführten Arbeiten?
« Antwort #9 am: August 14, 2023, 12:36:07 Nachmittag »
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