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DUCATI MULTISTRADA => Multistrada V4 - Allgemein => Thema gestartet von: dogbiscuit am September 08, 2024, 04:14:16 Nachmittag
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Hallo zusammen!
Kurze Vorstellung von mir: ich bin Heiko, fahre seit über 40 Jahren Motorräder, größtenteils die GS. Seit Anfang letzten Jahres habe ich die V4S und lese hier schon eine ganze Weile mit. Die V4 ist eigentlich ein fantastisches Gerät, aber: ich komme einfach nicht damit klar. Ihr dürft jetzt lachen, aber die hat für mich zu viel PS. Klar, wusste ich vorher, aber das Wissen und ein paar Monate damit fahren sind halt zwei paar Schuhe. Sie hat es irgendwie nie geschafft, mir ins Herz zu fahren.
Kurz gesagt will ich sie verkaufen. Aber mir ist nicht klar, wie ich ein so teures Motorrad an eine Privatperson verkaufen soll. Anzeige etc. ist schon klar, aber wie handhabt ihr das mit der Probefahrt? Kann man eine Bar-Kaution z. B. von 500 Euro verlangen? Wie verhindert man, dass der potentielle Käufer damit abhaut? Wie ist es mit der Bezahlung, nur in Bar, Überweisung, …? In den letzten 20 Jahren habe ich die Moppeds immer beim Händler in Zahlung gegeben, aber ob ein BMW Händler sich eine gebrauchte Ducati hinstellt?
Also Tipps und Erfahrungen sind sehr willkommen!
Gruß
Heiko
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Hi Heiko
Schade das die Multi nicht dein Herzblatt ist.
Viel kann ich dir nicht helfen, aber hab meine Monster damals gebraucht beim BMW Händler gekauft. Gibt’s also.
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…In den letzten 20 Jahren habe ich die Moppeds immer beim Händler in Zahlung gegeben, aber ob ein BMW Händler sich eine gebrauchte Ducati hinstellt?
Er stellt die Ducati schon hin. Nur der Preis, den er Dir dafür gibt, wird für Dich sehr ernüchternd sein.
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Ganz einfach bei Privatverkauf:
Probefahrt nur nach Übergabe des Kaufpreises und Fotos vom Ausweis. Allein schon deswegen, wenns ihn damit schmeißt. Dann heißts aberaberaber. Wenn Du aber das Geld hast, hast Du die Oberkarte. Wenn jemand ernstes Interesse hat, bringt er auch das Geld mit. Probefahrttouristen kann man sich sparen. Kann man davor auch einfach glasklar kommunizieren. Eine Probefahrt macht man, um sicherzustellen, dass die Funktion und der technische Zustand der Maschine einwandfrei ist und lasse ich auch erst zu, wenn man im Begriff ist den Kaufvertrag zu machen. Wenn jemand probefahren will um erst einmal in Erfahrung zu bringen, ob die Multi etwas für ihn ist, soll er zum Händler und sich für ein We ne Multi leihen; sowas ist nicht Sinn und Zweck einer Probefahrt; bist doch nicht Sankt Martin...
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Hallo Heiko.
Kaufverträge (Muster) gibt es online und auch vom ADAC. Würde ich meine DIVA inserieren und die Probefahrt wäre Bedingung, müssten die haftungsrechtlichen Dinge (kleingedrucktes) geklärt und eine ordentliche Anzahlung geleistet sein. Insbesondere stößt das Thema "Probefahrt ohne mögliche Rückkehr" für mich sauer auf. Auch ein Unfall, die Schuldfrage kann sich je nach Beweislage ziehen und mit einem möglichen Vergleich enden.
Zum Thema Leistung. Da gibt es im Setup (zu deutsch - Einstellungen) für jeden Fahrmodi die diversesten Möglichkeiten. Je nach Einsatz kannst du eine Konfiguration wählen, die deiner Vorstellung sehr sehr nahe kommt. Insbesondere lassen sich auch die Assistenzsysteme soweit "fest" ziehen, dass die Sicherheit vorgeht.
Ich persönlich würde die Diva nicht gegen die GS tauschen wollen, egal welche es denn sein soll.
Gruß Tom
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Hi Tom,
dass ich die V4 in gewissem Rahmen konfigurieren kann ist mir bewusst. Macht für mich aber wenig Sinn, da fahre ich lieber die V2 meiner Frau und muss da nichts runterregeln. Und die GS: musst du ja auch nicht fahren. :)
Die vertraglichen Regelungen rund um den Verkauf eines Fahrzeuges sind mir bekannt. Kritisch ist tatsächlich das Thema Probefahrt, aber da habe ich je bereits ein paar Hinweise bekommen - danke schon mal dafür.
Gruß
Heiko
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Vieles ist dir schon genannt worden und bist auch schon lange dabei. Das 20TEUR Moped würde ich persönlich auch keinem Fahranfänger in die Hand drücken. A) hat die Kiste schon Dampf und B) der Bock ist hoch und ruckzuck hauts einen Ungeübten damit um.
Da Betrug leider immer häufiger vorkommt: Probefahrt nur mit Überlassung Ausweis, Abgleich Perso - Halter Anreisefahrzeug, Sicherheitshinterlegung (Schlüssel vom Auto z. B., Kaufpreis etc.) und wenn das Bauchgefühl nein sagt...verweigern.
Inserat entsprechend selbstbewusst aufsetzen. Kandidaten mit ernsthaftem Interesse verschreckt das garantiert nicht.
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Moin,
Zum Thema Probefahrt und Privatverkauf ist schon fast alles gesagt. Der einfachere Weg ist die Inzahlungnahme beim Händler. Dort bekommst du zwar nicht den Toppreis, aber du kannst sicher sein das es problemlos abläuft. Das würde ich bevorzugen. Ich persönlich würde bei einigen BMW Händlern anfragen, einen Probefahrttermin mit dem gewünschten Modell vereinbaren und im Anschluss einen Termin mit dem Verkäufer vereinbaren. Das ganze würde ich bei 2-3 Händlern machen und dann dort hin gehen wo das Bauchgefühl ja sagt. Bestenfalls ist das auch der Händler mit dem attraktivsten Preis. Auch wenn du schon einen BMW Händler hast würde ich vergleichen. Das schadet nichts und gibt dir ein besseres Gefühl für das Geschäft. Jeder Händler kalkuliert anders und hat auch andere Möglichkeiten.
Auch wenn du mit der Multi nicht warm geworden bist, so hast du es zumindest versucht. Ich wünsche dir mit der GS ganz viel Spaß. Ansich ein tolles Moped.
Ciao
Silvio
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Es gibt Händler, u. a. Bergmann & Söhne, die sowohl Ducati als auch BMW-Händler sind.
Sofern es keine Sonderaktionen gibt, sind die Inzahlungsnahmepreise, vor allem wenn eine relativ junge Multi relativ viele Kilometer auf dem Tacho hat, extrem niedrig. Meine 1260S war nach knapp unter drei Jahren mit 40.000 Km Laufleistung nahezu unverkäuflich. In diesem Alter gibt es, nicht nur bei den Multis, genügend andere, die keine 10.000 Km gelaufen haben.
Meine bisherigen Privatverkäufe sind alle sehr gut verlaufen. U. a. ohne großartige Preisverhandlungen. Mit allen Käufern hatte ich zumindest einige Zeit Kontakt. Mein letztes verkauftes Motorrad steht Luftlinie ~300 Meter entfernt. Zufall, aber einerseits schön.
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Hi Bernd,
ich habe für meine 1260er in 2022 wiederum einen sehr guten Preis bei der IZ für meine Pikes Peak bekommen. Der IZ Preis war in etwa 1000,- € unter den Preis in den Inseraten der einschlägigen Plattformen. Die 1260er hat beim Händler auch nicht lange gestanden.
Das ist in jedem Fall bei jedem Händler anders. Dieses Jahr habe ich meine Royal Enfield Classic in Zahlung gegeben. Der eine Händler wollte sie nicht und zwei andere hatten mir bis auf paar Euro den selben Preis geboten. Der Preis war auch nur 200,- € unter dem Preis von Mobile.de Inseraten. Klar ein 5 k€ Mopet ist kein 20+ k€ Mopet, aber es zeigt umherschauen kann lohnen.
Ciao
Silvio
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Moin Silvio,
deshalb habe ich die Daten meiner 1260S genannt. Relativ jung mit relativ vielen Kilometern auf dem Tacho. Die Kilometerleistung hat den Inzahlungsnahmepreis nahezu ins uferlose fallen lassen. Zwei Ducatihändler, auf die Namensnennung verzichte ich, haben eine Inzahlungnahme aufgrund der KM sogar komplett abgelehnt.
Dass jeder Fall für sich betrachtet werden muss, ist klar.
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das viel Grössere Problem ist doch, was passiert, wenn es den Probefahrer hinhaut oder er einen Unfall baut.
Wenn ich ein privates Motorrad Probefahren lasse, muss der potentielle Käufer vor der Fahrt unterschreiben, dass er in diesem Fall das Motorrad kaufen MUSS
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Erst mal Danke für die zahlreichen Antworten! Es sind ein paar gute Hinweise dabei. Ich werde zum einen eine Art Vorvertrag erstellen wegen Haftung etc. und von einem befreundeten Rechtsanwalt gegenlesen lassen. Zum anderen werde ich irgendeine Kaution verlangen, z. B. Schlüssel und Papiere des Fahrzeugs, mit dem ein Interessent kommt, plus Personalausweis. Da die Preise im Moment sich eher nach unten bewegen, versuche ich es vorrangig privat und nicht über den Händler. Zum Glück hat sich beim 25er Modell nichts gravierendes geändert!
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Ich würde da nicht lange rummachen, was willst du mit dem Schein des Autos anfangen, wenn es den "Kollegen" auf der Probefahrt hingelegt hat? Ich würde vorab klar sagen, dass z.B. 50-70% des Kaufpreises in bar als Kaution zu hinterlegen sind.
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Ich würde da nicht lange rummachen, was willst du mit dem Schein des Autos anfangen, wenn es den "Kollegen" auf der Probefahrt hingelegt hat? Ich würde vorab klar sagen, dass z.B. 50-70% des Kaufpreises in bar als Kaution zu hinterlegen sind.
Willst du verkaufen oder Bank spielen? Wenn man so misstrauisch ist, gibt man sein Bike dem Händler in Zahlung.
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Ich würde da nicht lange rummachen, was willst du mit dem Schein des Autos anfangen, wenn es den "Kollegen" auf der Probefahrt hingelegt hat? Ich würde vorab klar sagen, dass z.B. 50-70% des Kaufpreises in bar als Kaution zu hinterlegen sind.
Willst du verkaufen oder Bank spielen? Wenn man so misstrauisch ist, gibt man sein Bike dem Händler in Zahlung.
Hat doch nichts mit Misstrauen zu tun... Dem besten Fahrer kann die Vorfahrt genommen werden. Da man für eine Probefahrt i.d.R. den Schlüssel wissentlich und freiwillig dem Probefahrenden übergibt, akzeptiert man damit auch automatisch nach deutschem Recht das Risiko. Hat man sich davor eben nicht abgesichert, also den Kaufpreis einkassiert bzw. schriftlich festgehalten, dass im Fall eines Unfalles das Motorrad zum Kaufpreis abzunehmen ist, kann man rechtlich keineswegs vom Probefahrenden auch nur irgend etwas geltend machen. Man bleibt auf dem Versicherungsschaden (Hochstufung, Selbstbeteiligung, Nachversicherung, da nicht eingetragener Fahrer etc.) oder wenn keine Kasko gar komplett darauf sitzen und der Probefahrer geht einfach nach Hause... Hätte ich persönlich kein Bock zu...
Ich bezweifel auch stark, dass der Probefahrer dann sagt "Scheiße, ich zahl Dir die Maschine freiwillig". So naiv kann einfach keiner hier sein.
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Hab sie heute beim Händler in Zahlung gegeben, ist damit erledigt.
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Hab sie heute beim Händler in Zahlung gegeben, ist damit erledigt.
Aber damit ist nicht alles ausgesprochen ;D
Nach einem Sturz mit einer Kawa 1000 sx habe ich, weil VK, direkt eine neue bestellt.
Während der ersten Inspektion habe ich die Multi Rallye gefahren..
Naja, das war es dann. Die Kawa wurde dann im Kundenauftrag für 300€ Provision vom Händler verkauft. Inzahlungnahme war ein denkbar schlechteres Angebot. Es war Saisonende und alle Händler haben die Vorführer auf den Markt geschmissen.
Aufgrund der Reputation des Händlers ging es an dieser Stelle gut aus. Natürlich habe ich 20% verloren. Aber bei den günstigen Kawas schmerzt das nicht so toll.