Hinterradbremse Druckpunkt

[Rollo]

Servus  miteinander,

Ich hab ein Problem bei meiner 2012 Multi S mit der hinteren Bremse.
Luft ist keine drin, da bin ich mir ziemlich sicher.
Allerdings ist beim ersten Betätigen kein Druckpunkt da. Der kommt erst wenn man kurz drauf ein zweites mal betätigt.
Wartet man danach 10 sec ist der Druckpunkt wieder weg, nach nochmaligen Betätigen wieder da.
Der Flüssigkeitsstand im Behälter fällt nach erstmaligen Betätigen leicht ab, bleibt danach konstant und steigt wieder an sobald man die Bremse 10 sec nicht betätigt.
Wenn ich den Druckstift entsprechend länger Stelle finde ich eine Einstellung bei der die Bremse unbetätigt leicht schleift und der Druckpunkt konstant bleibt ohne das zuvor benannte Phänomen. Der Grat zwischen schleifender Bremse und erstmal keinen Druckpunkt ist extrem schmal und ich kenne das von keinem meiner anderen Mopeds deswegen vermute ich das ein Dichtring am Geberzylinder einen Schaden hat.

Andere Meinungen?

Danke schonmal und schöne Pfingsten!

Gruss
Michael

[biwak]

das klingt aber sehr nach Luft im System. Beim ersten Mal komprimierst du die Luft, deshalb auch ein Druckpunkt danach. Der geht dann aber wieder weg, sobald die Luft sich wieder ausdehnen kann. Ich würde nochmals entlüften.

lg,Franz

[Rollo]

das klingt aber sehr nach Luft im System. Beim ersten Mal komprimierst du die Luft, deshalb auch ein Druckpunkt danach. Der geht dann aber wieder weg, sobald die Luft sich wieder ausdehnen kann. Ich würde nochmals entlüften.

lg,Franz

Und wie passt die Veränderung des Flüssigkeitsstandes zu deiner Theorie?

[aero]

Servus  miteinander,

Ich hab ein Problem bei meiner 2012 Multi S mit der hinteren Bremse.
Luft ist keine drin, da bin ich mir ziemlich sicher.
Allerdings ist beim ersten Betätigen kein Druckpunkt da. Der kommt erst wenn man kurz drauf ein zweites mal betätigt.
Wartet man danach 10 sec ist der Druckpunkt wieder weg, nach nochmaligen Betätigen wieder da.
Der Flüssigkeitsstand im Behälter fällt nach erstmaligen Betätigen leicht ab, bleibt danach konstant und steigt wieder an sobald man die Bremse 10 sec nicht betätigt.
Wenn ich den Druckstift entsprechend länger Stelle finde ich eine Einstellung bei der die Bremse unbetätigt leicht schleift und der Druckpunkt konstant bleibt ohne das zuvor benannte Phänomen. Der Grat zwischen schleifender Bremse und erstmal keinen Druckpunkt ist extrem schmal und ich kenne das von keinem meiner anderen Mopeds deswegen vermute ich das ein Dichtring am Geberzylinder einen Schaden hat.

Andere Meinungen?

Danke schonmal und schöne Pfingsten!

Gruss
Michael

Wenn du sicher bist, das keine Luft im System ist und vermutest, das der Dichtring defekt ist,
wechsle den Zylinder.
Ich bin der Meinung, Luft im System. Das richtige Entlüften ist oft genug beschrieben worden.
Wenn zu wenig Spiel an Hebel/Zylinder kann das Bremssystem hinten heißlaufen und blockieren.

[biwak]

Und wie passt die Veränderung des Flüssigkeitsstandes zu deiner Theorie?

du komprimierst Luft, also sinkt der Pegel im Ausgleichbehälter, beim späteren Dekomprimieren steigt dann der Pegel wieder, reine Physik.

lg,Franz

[Rollo]

Und wie passt die Veränderung des Flüssigkeitsstandes zu deiner Theorie?

du komprimierst Luft, also sinkt der Pegel im Ausgleichbehälter, beim späteren Dekomprimieren steigt dann der Pegel wieder, reine Physik.

lg,Franz

Klingt einleuchtend, dann werde ich nächste Woche nochmal entlüften.

Danke dir!

Gruss
Michael

[voika]

mmmmm .... das kann beim Fahren grundsätzlich normal sein:
Die Beläge werden durch leichte Unebenheiten in der Bremsscheibe zurück gedrückt. Sonst würden sie ja permanent streifen, da es ja keine "Rückholfeder" für die Bremsbeläge gibt. Beim Zurückdrücken der Bremsbeläge steigt auch der Flüssigkeitsstand - dazu ist der Ausgleichsbehälter ja da.
Wenn man dann also nach längerem die Bremse wieder betätigt, werden erstmal die Beläge wieder weiter zur Scheibe gedrückt (und der Flüssigkeitsstand sinkt) - und beim zweiten Draufsteigen baut sich der Druck dann sofort auf.
Jene, die früher noch vollschwimmende Bremsscheiben gefahren sind, kennen das Phänomen noch ganz gut.
Wenn du die Hinterbremse also lange nicht benutzt, ist das ganz, ganz normal - wenn es wirklich innerhalb von ein paar Sekunden (nächste Kurve) wieder auftritt, dann schiebt irgendwas deine Beläge zu weit zurück (unebene Bremsscheibe, etc.).
Mit Luft hat das nichts zu tun. Luft ist komprimierbar, ja; aber sie dekomprimiert auch wieder beim Loslassen des Bremspedales. Du hättest dann immer einen viel zu späten Druckpunkt - und nicht nur beim ersten Mal.

Wenn das ganze auch am Stand (Trockentraining) passiert, dann kann es sein, dass du die Druckstange zu weit ausgefahren hast (du wolltest einen möglichst kurzen Leerweg). Die Bremse braucht aber einen Leerweg um Flüssigkeit aus dem Behälter nachsaugen zu können. Wenn der Kolben dieses Loch aber im Zylinder nicht frei gibt, passieren komische Sachen. Wenn du die Druckstange kürzer stellst und es funktioniert alles wie es soll - hast du den Grund gefunden.

Das ist meine Einschätzung aus der Ferne (Österreich ) zu deiner Beschreibung.

[Rollo]

Hallo Volker,

danke für deine Meinung. Um ehrlich zu sein bin ich noch nicht dazugekommen die Bremse ausführlich im Betrieb zu testen. Ich habe nur eine kurze Probefahrt gemacht.
Meine Ausführungen beziehen sich ausschließlich auf Tests im Stand (Trockentraining ist ein schöner Ausdruck...).
Mir ist es nicht möglich die Bremse mit einem kleinen Leerweg einzustellen. Entweder es gibt keinen Leerweg dann hab ich einen konstanten Druckpunkt aber eine schleifenden Bremse.
Alles andere bedeutet beim ersten mal Pumpen ganz durchdrücken ohne einen erkennbaren Widerstand und beim unmittelbar zweiten mal Pumpen einen Druckpunkt wie bei der Einstellung ohne Leerweg.
Der Druckpunkt bleibt dann bei mehrmaligen Pumpen (jeweils im Abstand von wenigen Sekunden) immer konstant außer man pumpt 10 bis 15 sec. nicht. In diesem Fall lässt sich der Hebel wieder komplett
durchdrücken und das Spiel beginnt von vorne. Die Einstellung von Druckstift ist nicht übermässig lang. Nach der Kontermutter schauen geschätzte 5 bis 6mm vom Gewinde raus.
Der obere Anschlag (zum Bremslichtschalter) des Hebels ist deutlich unter dem im WHB angegebenen 3mm, d.h. der Druckzylinder ist nicht wirklich übermässig vorgespannt.
Ob das jetzt alles mit möglicher Luft im System zusammenhängen kann....ich hab da meine Zweifel...bei Luft im System ist der Druckpunkt immer gleich schlecht da bin ich deiner Meinung.
Ich vermute das die vordere Dichtung am Kolben leckt und damit der Druck durch die hintere Dichtung aufgebaut wird. Bei entsprechender Vorpannung (kein Leerweg) wird die Rücklaufbohrung von der Dichtung verschlossen und der Druckpunkt bleibt erhalten. Allerdings bleibt der Druck auf den Kolben in der Bremszange und die Bremse schleift leicht.
Die momentane Einstellung (mit leicht schleifender Bremse) ist für mich keinesfalls eine Option weil wie aero schon bemerkte die Bremse auf jeden Fall heiß laufen wird.

Was mir zur Entscheidung für einen neuen Geberzylinder helfen würde:
- Wieviel Gewinde in mm ist bei anderen Usern nach der Kontermutter am Druckstift sichtbar?
- Wie groß ist der Abstand am oberen Anschlag ca. in mm zwischen Bremshebel und Unterkante der Anschlagschraube?

Danke schonmal!

Gruß
Michael

[grigguel]

Wenn du das Verhalten im Stand hast, würde ich mal fest sitzenden Bremskolben oder Seitenschlag in der Bremsscheibe ausschließen.
Bleiben Luft in der Anlage, Bremshebellager oder Manschette im Behälter.

Ich tippe auf Luft bzw. Gas in der Leitung.
(Eine Bremsanlage zieht keine Luft. Wenn es kein geschlosses System wäre, würde beim Bremsen Flüssigkeit austreten und nicht im Ruhezustand - also ohne einen Druckunterschied - Luft reingezogen.)

Beim ersten Betätigen des Bremshebels komprimierst du das Gas (Flüssigkeitsstand im Behälter nimmt ab). Das Gas wird dadurch heiß und baut Druck im System auf. Beim nächsten oder weiteren Betätigen wird der höhere Druck an die Bremsscheibe weiter gegeben (aber das Bremsgefühl bleibt schwammig). Machst du Pause, kühlt sich die Luft wieder ab und das Gas dehnt sich wieder aus (Flüssigkeitstand im Behälter nimmt wieder zu). Aber ohne Druck keine Bremswirkung mehr und das Spiel geht von vorne los.

Würdest du die Bremse nochmal richtig fordern, also heiß bremsen, würde die Bremsflüssigkeit durch die zusätzliche Kompression des vorhandenen Gases nochmals punkuell heißer. Dort kann dann durch Zersetzung von Bremsflüssigkeit weiteres Gas entstehen (bzw. ist das eine Kettenreaktion die nachfolgend noch weiter läuft - gerne auch über Nacht, was man dann auf einer Tour mit morgendlichem Erstaunen beim ersten Bremsvorgang feststellt).
Dann bringt auch mehrmaliges Pumpen nix mehr, weil sich mit dem größeren Gasvolumen kaum noch Druck aufbaut = Totalausfall.

Ergo: Ich würde vor weiteren Schritten erstmal gründlich entlüften oder richtiger: entgasen. 

[Roger]

Hallo Volker,

danke für deine Meinung. Um ehrlich zu sein bin ich noch nicht dazugekommen die Bremse ausführlich im Betrieb zu testen. Ich habe nur eine kurze Probefahrt gemacht.
Meine Ausführungen beziehen sich ausschließlich auf Tests im Stand (Trockentraining ist ein schöner Ausdruck...).
Mir ist es nicht möglich die Bremse mit einem kleinen Leerweg einzustellen. Entweder es gibt keinen Leerweg dann hab ich einen konstanten Druckpunkt aber eine schleifenden Bremse.
Alles andere bedeutet beim ersten mal Pumpen ganz durchdrücken ohne einen erkennbaren Widerstand und beim unmittelbar zweiten mal Pumpen einen Druckpunkt wie bei der Einstellung ohne Leerweg.
Der Druckpunkt bleibt dann bei mehrmaligen Pumpen (jeweils im Abstand von wenigen Sekunden) immer konstant außer man pumpt 10 bis 15 sec. nicht. In diesem Fall lässt sich der Hebel wieder komplett
durchdrücken und das Spiel beginnt von vorne. Die Einstellung von Druckstift ist nicht übermässig lang. Nach der Kontermutter schauen geschätzte 5 bis 6mm vom Gewinde raus.
Der obere Anschlag (zum Bremslichtschalter) des Hebels ist deutlich unter dem im WHB angegebenen 3mm, d.h. der Druckzylinder ist nicht wirklich übermässig vorgespannt.
Ob das jetzt alles mit möglicher Luft im System zusammenhängen kann....ich hab da meine Zweifel...bei Luft im System ist der Druckpunkt immer gleich schlecht da bin ich deiner Meinung.
Ich vermute das die vordere Dichtung am Kolben leckt und damit der Druck durch die hintere Dichtung aufgebaut wird. Bei entsprechender Vorpannung (kein Leerweg) wird die Rücklaufbohrung von der Dichtung verschlossen und der Druckpunkt bleibt erhalten. Allerdings bleibt der Druck auf den Kolben in der Bremszange und die Bremse schleift leicht.
Die momentane Einstellung (mit leicht schleifender Bremse) ist für mich keinesfalls eine Option weil wie aero schon bemerkte die Bremse auf jeden Fall heiß laufen wird.

Was mir zur Entscheidung für einen neuen Geberzylinder helfen würde:
- Wieviel Gewinde in mm ist bei anderen Usern nach der Kontermutter am Druckstift sichtbar?
- Wie groß ist der Abstand am oberen Anschlag ca. in mm zwischen Bremshebel und Unterkante der Anschlagschraube?

Danke schonmal!

Gruß
Michael

Ich hatte die genau exakt gleichen Probleme bei meiner Hinterradbremse.  Erster Tritt ins leere, beim 2ten dann Bremswirkung. Nach ca. 20 Sek. das selbe Spiel.
Nachdem ich die Bremse ausgebaut und hochgehängt entlüftet hatte (mit einem dünnen Holz als "Scheibenersatz") funktioniert sie jetzt seit ca. 3000 km wie sie soll.

[Rollo]

@Roger
Dein Post ermutigt mich zu einer weiteren Entlüftungsrunde.
Danke Dir!

[Rollo]

Alsoooo, neue Brühe besorgt, Sattel abgebaut, 19 Gabelschlüssel zwischen die Backen geklemmt und am Kennzeichenhalter mit Kabelbinder hochgehängt und nochmal entlüftet
  da kam noch oooordentlich Luft aus dem raus.
Jetzt bremst´s wie´s soll! 

Danke nochmal für alle Ratschläge!