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Autor Thema: Laser mal anders  (Gelesen 14613 mal)

Offline donkey

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Laser mal anders
« am: März 16, 2012, 07:34:55 Nachmittag »
Gerade im XX-Forum gelesen, stelle ich mal ohne weiteren Kommentar hier rein.
Papemark wird das schon kennen..

Zitat:
Am Mittwoch sind wir mal wieder im Bergischen gewesen.
Nach einem Stück flüssiger Bergabpassage durch den Wald mit einigen Showkurven stand die Rennleitung am linken Strassenrand und holte Reihenweise Autos und Moppeds von der Bahn. Schön langsam die "Gefahrenstelle" passiert ging es mit 60km/h die Strasse weiter hinauf. Nach ca. 1500m schauten wir frontal in die Laserpistole auf der rechten Seite. Da stand aber nur einer mit dem Stativ. Kein Auto, kein Kollege oder Sonstiges zu erkennen.

Da es ja auch "nur" Menschen sind, die ihre Arbeit erledigen, habe ich mich auf einen Smalltalk eingelassen und siehe da:

Die Lasern die Fahrzeuge von hinten .
Fährst du in Fahrtrichtung des Laserstrahls hast du keine Changse zu entkommen. Wenige Meter weiter wird aufgelesen.

Und wenn du meinst, du siehst ihn mit dem Laser.....denkste.



Sorry,
dass mit den auch "nur" Menschen... ist nicht von mir.
« Letzte Änderung: März 17, 2012, 10:34:25 Nachmittag von donkey »
Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erkaufen.

Offline papemark

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Antw:Laser mal anders
« Antwort #1 am: März 16, 2012, 08:05:57 Nachmittag »
Hallole,

ja, das ist mir nichts Neues. Ich persönlich habe das aber nicht so gerne gemacht - ich mag es lieber, wenn die Betroffenen dann auch bei mir "aufschlagen".

Grüße von der Rennleitung

papemark

Offline timo

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Antw:Laser mal anders
« Antwort #2 am: März 16, 2012, 09:28:02 Nachmittag »
Geschwindigkeitsmessungen müssen sein, klar.

Aber getarnt wie die Penäler, irgendwo im Busch hockend, hinter Leitblanken lauernd ... dachte früher immer sowas gäbe es nur bei Holger Aue im Comic. Leider nein, letzten Herbst wurde Christian hinter mir fahrend abgeschossen ... wir haben die vermummten Gestalten nicht mal gesehen.
"Ja, da hinten auf der Geraden vor 1 Km haben wir eine Tempokontrolle durchgeführt ...!" Das hat immer den Beigeschmack von Abzocke. Man kann nicht mal nachkontrollieren, wie schnell man wirklich war.

Offen an der Straßenseite, kein Thema. Blick auf den Tacho ... OK ... jetzt gibt´s Ärger. Und Wer das nicht sieht war definitiv zu schnell unterwegs. Meine Meinung.

Gruß Timo

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Offline tweise

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Antw:Laser mal anders
« Antwort #3 am: März 16, 2012, 11:32:28 Nachmittag »
Lustich das. Ich bin vor 2 Jahren mal gegen ne Lasermessung vorgegangen weil 28 km/h Abweichung von dem was das Navi aufgezeichnet hatte fand ich schon reichlich schraeg, ausserdem weiss jeder Einheimische das die Streifenhoernchen dort im Wald liegen.  Der Messbeamte hatt jedenfalls ,bei Gericht, heilige Eide geschworen das die einzige gueltige Art und Weise ein Mopped mit dem Laser zu messen waere den Scheinwerfer anzupeilen sprich von vorne …

mfg tweise

Offline donkey

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Laser mal anders
« Antwort #4 am: März 17, 2012, 06:19:53 Vormittag »
Hallole,

....ich mag es lieber, wenn die Betroffenen dann auch bei mir "aufschlagen".

Grüße von der Rennleitung

papemark

Ist ja auch viel schöner dem Deliquenten direkt ins Gesicht zu schauen,wenn er voller Entzetzen zum Schafott geführt wird.



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Offline papemark

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Antw:Laser mal anders
« Antwort #5 am: März 17, 2012, 01:24:44 Nachmittag »
Hallole,

bei der Messung von vorne ist tatsächlich der Scheinwerfer der geeignetste Punkt für eine Lasermessung. Von hinten (und ja, das ist zulässig) ist es natürlich das Kennzeichen, auf das gezielt wird.
Es ist grundsätzlich erlaubt, Lasermessungen mit "abgesetztem Anhaltekommando" durchzuführen, dann bekommt das Anhalteteam Geschwindigkeit und Beschreibung (oder Kennzeichen) per Funk übermittelt.
Wie gesagt war ich noch nie ein Freund davon. Mir ist es lieber, ich kann dem Betroffenen den Geschwindigkeitswert auf dem Lasergerät zeigen (und das geht halt nur, wenn er auch bei mir an der Kontrollstelle angehalten wird - und dazu muss eben der zufließende Verkehr von vorne gemessen werden).

Zum Schafott habe ich deshalb übrigend noch niemand geführt ...

Grüße von der Rennleitung

papemark

... der sich jetzt auf das Mopped setzt und in den Pfälzer Wald fährt ...

Offline Kiwi

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Antw:Laser mal anders
« Antwort #6 am: März 17, 2012, 10:09:32 Nachmittag »
Hallo Papemark,

woher weiß ich, dass es meine Geschwindigkeitmessung ist die mir vorgeworfen wird.
Ist das Bild mit Fadenkreuz vom Meßpunkt am Moped abgespeichert?
Wenn nicht, könnte es ja auch jemand anderes gewesen sein. Ein Fahrzeug neben, hinter, vor mir oder von vor ein paar Minuten. Reicht der treuherzige Blick eines Beamten der sagt, der war das? Ich habe zum Glück bis heute keine Erfahrung damit gemacht.

Gruß
Kiwi
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Offline papemark

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Antw:Laser mal anders
« Antwort #7 am: März 17, 2012, 11:07:28 Nachmittag »
Hallole,

also beim Handlasermessgerät gibt es kein Beweisphoto. Als Beweis dient lediglich die Aussage des Beamten, das von vier Augen abgelesene Display des Messgeräts (ist zumindest bei uns so geregelt) und das korrekt ausgefüllte Messprotokoll.

Klar kann man jetzt argumentieren, dass der Beamte dann ja schließlich werweißwas messen könnte und einfach irgendjemand fälschlicher Weise beschuldigen könnte - nur, was hätte der Beamte davon? Richtig: nichts! (außer einem Verfahren wegen falscher Verdächtigung, ggf. uneidlicher Falschaussage oder Meineids, das damit zusammenhängende Disziplinarverfahren und ggf. die Entfernung aus dem Dienst)

Halten wir also fest: Die Zeugenaussage des Beamten ist letztlich für die Beweisführung entscheidend. Das ist aber vor Gericht in Wirklichkeit nichts Neues, schließlich werden Mörder, Vergewaltiger, Räuber und sonstige Unholde auch oft aufgrund von Zeugenaussagen verurteilt.

Und weil das so ist, hat der Bundesgerichtshof auch entschieden, dass die Messung mittels Lasergeschwindigkeits-Handmessgerät ein standardisiertes Messverfahren ist und vor Gericht anerkannt wird, sofern keine Mängel an der Messung erkennbar sind.

Grüße von der Rennleitung

papemark

Offline Kiwi

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Antw:Laser mal anders
« Antwort #8 am: März 17, 2012, 11:18:22 Nachmittag »
Ich unterstelle ja keine Absicht.
Aber wenn ich auf ein paar hundert Meter ein Moped anpeile, kann ich auch mal daneben schießen und das dahinter fahrende Fahrzeug aufnehmen, welches vielleicht gerade aufschließt.
Ich halte diese Technik für nicht ausgereift und willkürlich eingesetzt.

Gruß
Kiwi
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Offline papemark

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Antw:Laser mal anders
« Antwort #9 am: März 18, 2012, 12:27:52 Vormittag »
Hallole

@kiwi
tja, das ist der Unterschied zwischen dir und dem BGH. Er hält die Technik für ausgereift genug. Leider wirst du wohl noch nie Gelegenheit gehabt haben, so ein Gerät mal tatsächlich live in Action zu sehen. Dann wüsstest du, dass es ganz so unausgereift nicht ist, wie du glaubst.
Erstens muss ein bestimmter Zielerfassungsbereich eingehalten werden (der wird je nach Gerät in der Visierung angezeigt) - und in diesem Bereich darf kein anders Fahrzeug fahren, zweitens werden mehrere Kontrollmessungen durchgeführt, auch dort Gerätespezifisch zwischen 50 und 2400. Dabei müssen alle Messungen zueinander in einer geraden Linie stehen (Regressionsgerade), wenn dort die Abweichung zu groß ist (weil man beispielsweise das Ziel verlassen hat), dann wird die Messung abgebrochen und es kommt kein gültiger Messwert zu Stande.

Motorräder sind übrigens gar nicht so einfach zu messen. Ohne Stativ ist die Wahrscheinlichkeit dass man "verwackelt", also mal kurz aus dem Ziel kommt, sehr groß - und dann gibt es halt keine Messung. Das Ziel (meistens der Scheinwerfer) ist doch relativ klein und bei manchen Motorrädern quasi kaum reflektierend. Da kann man es dann vergessen mit der Messung.

Vielleicht konnte ich dein Wissen ein wenig aufhellen ...

Grüße von der Rennleitung

papemark

... der in Wirklichkeit eigentlich kaum noch zum Messen geht ...

Offline Kiwi

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Antw:Laser mal anders
« Antwort #10 am: März 18, 2012, 11:35:12 Vormittag »
Mit anderen Worten: Ein Pulk versetzt fahrender Motorradfahrer ist nicht messbar? ::)

Gruß
Kiwi
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Offline papemark

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Antw:Laser mal anders
« Antwort #11 am: März 18, 2012, 12:46:17 Nachmittag »
Hallole Kiwi,

deine Frage ist wieder einmal nicht so einfach zu beantworten.
Ich werde mal ein wenig versuchen, die Funktion anhand des Messgeräts Riegl FG21-P zu erklären:

Damit ein Zielen einigermaßen möglich ist, wird der Laserstrahl aufgeweitet - und zwar auf 2,5 mRad (Milliradiant). D.h. auf 100 m Messentfernung ist der Laserfleck, der auf das Fz trifft 25 cm groß. Da der Messbeamte aber vielleicht ein wenig wackelt oder das Fahrzeug sich ein wenig bewegt wurde ein Zielerfassungsbereich festgelegt, er beträgt 5 mRad - d.h. der Zielerfassungsbereich ist in 100 m Entfernung 50 cm groß (bei 200 m sind es 1,0 m, bei 300 m sind es 1,50 m ...)

Und in eben diesem Zielerfassungsbereich darf sich kein weiteres in gleicher Richtung fahrendes Fahrzeug befinden.

Der geneigte Beamte wird sich meist eine Stelle aussuchen, wo er einen Seitenwinkel zum zu messenden Fahrzeug hat. Dadurch verringert sich zwar die gemessene Geschwindigkeit im Vergleich zur tatsächlich Geschwindigkeit (Cosinus-Effekt), dafür wird aber durch den Winkel nicht automatisch das dahinter fahrende Fahrzeug im Zielerfassungsbereich sein - so kann er auch einzelne Fahrzeug aus einem Pulk heraus messen.
Der Zielerfassungsbereich spielt übrigens nur eine Rolle, wenn er nicht komplett vom Fahrzeug ausgefüllt wird (bei Pkw also bei einer Messentfernung ab ca. 350 m, bei Motorrädern ab einer Messentfernung ab ca. 150 m).
Die Beamten sind übrigens alle entsprechend beschult.

Ich hoffe, du siehst nun, dass es immer vom Einzelfall abhängt, wann eine Lasermessung (noch) möglich ist und wann nicht.

Grüße von der Rennleitung

papemark

Offline hoeltz

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« Antwort #12 am: März 20, 2012, 07:32:25 Vormittag »
Danke papemark. So genau habe ich es noch nicht erklärt bekommen. Geschwindigkeitskontrolle ist wichtig - dort wo es sinnvoll ist - zu 80%  ist es leider reine abzocke. Papa Staat rüstet technisch auf - natürtlich auf unsere kosten - und macht Kasse. Rüstet der Fahrer auf -auf seine kosten- gibt es punkte. Ist das ok?
Gruss Harry
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Offline timo

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Antw:Laser mal anders
« Antwort #13 am: März 20, 2012, 03:58:50 Nachmittag »
Das ist ja genau das was ich bemängele: Man surft mit 160 PS durch den Wald, dreht hier und da die Drosselklappen auf 100% und plötzlich taucht die Rennleitung auf mit der Aussage "Wir habe Sie dahinten vor 1.000 mit 145 Km/h gemessen ... 4 Wochen Fußmarsch".

Da fühle ich mich verarscht, wenn ich nicht mal weiß, wie schnell ich wirklich war. Kein Foto, kein Gerät was die gemessene Geschwindigkeit anzeigt. Klar machen die Beamten nur ihren Job, aber es sind auch Menschen, keine Gutmenschen ... auch Beamte begehen Straftaten, und so 3-4 gelochte Pappen erwartet der Chief wohl auch pro Sonntagsdienst am Lasergewehr auf der Problemmeile ... keine Unterstellungen ... aber ein "Geschmäckle" hat diese Praxis mit der Funkübermittlung auf jeden Fall.

Wie läuft das denn in der Praxis ab, wenn 3 Kolonnen GS-Fahrerr kurz hintereinander zu schnell durchbrettern, in der Kolonne zudem mehrere schwarze Mopeds dabei sind? Der dritte zieht mal schnell am zweiten vorbei und reiht sich wieder ein ...  aus einer blauen Bandit wird eine Fazer ... für mich ist das Wegelagerei. Und die Belehrungen ... naja ... teils extrem Oberlehrerhaft ... ich kenne viele Polizisten die selbst sehr hart am Gas untwerwegs sind ... der eine verbrachte mehr Zeit auf der Zollbuche beim Angasen wie auf der Diensstelle.

Nee, sorry ... richtig messen OK, aber dann bitte auch richtig beweisen.  ;)
Gruß Timo

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Offline papemark

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« Antwort #14 am: März 20, 2012, 10:02:32 Nachmittag »
Hallole,

möchte jetzt doch noch einmal Stellung zum Thema "Abzocke" nehmen:

Wenn ich von Abzocke rede, meine ich z.B. eher die Tankstellen als die Geschwindigkeitsüberwachung. Die einen nämlich, die Tankstellen, machen was sie wollen und wir sind (relativ) machtlos. Die anderen, die Überwacher, halten sich an strikte gesetzlich Vorgaben und wir alle können etwas tun, um nicht "abgezockt" zu werden, nämlich: anständig fahren.

Warum erlauben wir es uns hierzulande durch die Gegend zu rasen (ich erinnere an Threads, wo "Hochgeschwindigkeitstest bis 210 km/h auf der Landstraße" gemacht wurden oder man stolz ist "immer am Ortsende mit Wheelie und Vollgas" rauszubrettern und "nach Möglichkeit immer Vollgas" zu fahren. Wieso machen wir das nicht nicht in der Schweiz? Oder in Frankreich? Oder in Österreich?
Ganz so schlimm kann es mit der "Abzocke" bei uns dann wohl doch nicht sein, oder?

Es gibt übrigens keinen "sinnvollen Ort". Egal wo wir sind, ist es nämlich falsch (zumindest für den, der gemessen wurde).
Mess ich in der 30er-Zone der Stadt, wird erklärt: Ihr müsst mal auf die große Durchgangsstraße, da wird gerast.
Mess ich auf der großen Durchgangsstraße heißt es: Ihr müsst mal in den Überlandbereich, dort wird gerast.
Mess ich im Überlandbereich, dann heißt es: Ihr müsst mal in die 30er-Zone, dort wird gerast.

Nein, es gibt keinen richtigen Ort und erstrecht keinen Falschen. Ich bin ein Verfechter, dass wir einen flächendeckenden Überwachungsdruck brauchen. Denn überall kann durch zu hohe Geschwindigkeit eine zusätzliche Gefahr entstehen. Die klassischen "Unfallhäufungsstellen" gibt es nämlich für den klassischen Geschwindigkeitsunfall nicht. Unfallhäufungsstellen sind unübersichtliche Kreuzungen und so was, nicht die Gerade, wo gestern einer zufällig über die Böschung gerast ist ...

Das Märchen, dass nur an Kindergärten und Schulen Geschwindigkeitsmessungen sinnvoll sind (und dort auch nur während der Schulzeit), mag ich nicht mehr hören. Wer das fordert, der will nämlich nur eins: Für alle anderen Strecken einen Freibrief. Wir können und dürfen es uns nicht leisten, dass sich der Verkehrsteilnehmer seine eigenen Regeln macht und die gesetzlichen Vorschriften nach eigenen gutdünken auslegt - sprich: gar nicht beachtet.
Denn im Straßenverkehr ist er nicht alleine unterwegs. Es ist ein Bereich, in den sich viele Menschen bewegen, manche sicher, manchen weniger sicher, manche schnell, manchen weniger schnell. Da braucht es verbindliche Regeln, die dazu dienen, ein gedeihliches Miteinander zu gewährleisten und nach Möglichkeit Unfälle zu verhindern.

Klar weiß ich, dass jeder zu schnell fährt - ich ja auch. Aber ich jammer nicht, wenn ich erwischt werde, weil ich weiß, dass es alleine meine Schuld ist, wenn ich die rechte Hand (oder den Fuß) nicht unter Kontrolle habe.

So, jetzt aber genug davon. Lasst uns Spaß haben und aufpassen, dass dabei niemand zu Schaden kommt. Bleiben wir vernünftig und genießen das Wissen, dass wir könnten, wenn wir wollten ...

In diesem Sinne allzeit gute Fahrt - und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel (uups, das kommt wohl noch von meiner Zeit bei der Wasserschutzpolizei)

Grüße von der Rennleitung

papemark

... der weiß, das das viele nicht lesen wollen ...

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Antw:Laser mal anders
« Antwort #14 am: März 20, 2012, 10:02:32 Nachmittag »
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