Ich bin bei der Kette der Meinung, dass das "sich mit der Materie befassen" immer die beste Lösung ist. Soll heißen, mit der Zeit -wenn man das selbst regelmäßig macht - hat man im Finger, ob die Spannung passt oder nicht, wie man nachspannen muss.
Über den BPA habe ich mir auch Gedanken gemacht. Man stellt ihn einmal ein und dann wird diese Einstellung fixiert und einfach immer wieder auf die Kette angewandt. Das ist natürlich ein großer Vorteil aber auch gleichzeitig die Schwäche des Gerätes:
Eine Kette ist niemals an jeder Stelle gleichermaßen gelängt. Umso älter sie ist, umso stärker sind auch die Differenzen. Liegt daran, weil wir eben keine Elektromotorräder mit konstantem Drehmoment fahren, sondern dass immer unterschiedlich Drehmoment anliegt. Das wirkt sich auch auf die Kette aus und sie ist an verschiedenen Stellen unterschiedlich lang. Das ist völlig normal und bedenkenlos, solange sich das noch alles im Rahmen befindet!
Eine Kette soll immer an der straffsten Stelle nach Maß eingestellt werden, sodass es nicht passieren kann das sie an irgend einer Stelle zu straff ist. Dafür wird sie an einer anderen Stelle dann etwas zu locker sein, das ist aber absolut unbedenklich. Zu straff muss immer unbedingt vermieden werden.
So nun zum Tool und der Problematik, die ich an dem Ding sehe: Wenn ich den eingestellten BPA zufällig an der lockersten Stelle der Kette ansetze, zeigt er mir eine zu lockere Spannung an und ich spanne nach, bis die Anzeige sagt es passt. Problem ist allerdings dann, dass ich vermutlich an anderer Stelle viel zu straff bin. Heißt, ich muss dennoch nach der lockersten/straffsten Stelle suchen und dann kann ich mir das Tool auch gleich sparen... Außerdem setzt der BPA voraus korrekt eingestellt worden zu sein und allein darin sehe ich schon viel Falschpotential. Einmal falsch eingestellt, stellt man nämlich definitiv immer falsch ein und wägt sich in "Sicherheit".
Ich halte von so Lösungen, die einem das Denken abnehmen wollen nicht viel, da man sich dann zu sehr darauf verlässt. Ich finde diese Messlehre von Ducati, die man da in die Kettenführen unten schiebt eigentlich echt sehr gut. Auf dem Hauptständer kann man super herausfinden, wo die straffste Stelle ist und dann auf den Seitenständer, damit etwas Last auf die Schwinge kommt und die Kette so einstellen, dass die Mittelbolzen innerhalb der Markierung liegen. Fertig. Das bekomm ich mit Sicherheit schneller hin als mit dem BPA
Viel wichtiger als das die Kette jetzt aufs genauste Mü korrekt gespannt ist, ist dass diese tatsächlich geradeaus läuft und sauber auf Ritzel und Kettenrad landet. Denn eine nicht fluchtende Kette sorgt für den enormen Mehrverschleiß. Dafür empfehle ich den folgenden Laser; das erachte ich als sinnvolle Investition:
https://www.amazon.de/Profi-Magnet-Laser-G%C3%BCrtel-Ausrichtwerkzeug/dp/B087V58PJY/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=E4BDU4Q0N214&dib=eyJ2IjoiMSJ9.QxB7NGmuHaa5gWC0BlJANzsfbGOF-clXvk__DfXOQfzclN_hjERD4qEHuRTbzjRsBsmcPHNnm_0p6ACYAMwERie8Ir5M-mPAgV64wv0Z3uqeY-3tHThr_X2MZv6cRYIIZlk7r6nPMrhoEhaI7gJ5Qa92CIcwMv37NmlP4UZr3uVCUXxfMilC7ouIHWzhk7Tphz_BWBSP-xquuEXdWhqCN1HX2dxHpTaq0YRkY0xSP4E.NAo4sFvNmouRingdUHi8jPwfShPrCH2QhKkPskoP_yE&dib_tag=se&keywords=ketten+laser&qid=1717176050&sprefix=kettenlase%2Caps%2C105&sr=8-3Ich muss eigentlich gar nicht so wirklich aktiv die Längung prüfen, denn das sagt mir meine Multi anhand der sich verändernden Geräuschkulisse. Wenn ich Kettenschlagen höre, der QS nicht mehr so sauber geht oder wenn ich nach bzw. vor einer Fahrt meine Multi aus der Garage schiebe und ich da übermäßiges rattern höre... Das sind alles so Zeichen, dass ich mal kontrollieren sollte. Ansonsten normale Sichtkontrolle bei jedem Kettenschmieren/Reinigen