Öhlins Pre-Load

[julian_studer]

Mit ist aufgefallen dass es immer wieder ein hin und her mit der PRELOAD Einstellung der Öhlins gibt. Gelesen habe ich dies:

"
Vorschlag für die Anpassung des Pre-Load bei aktiver SCU-Fahrwerkssteuerung für Standard-Feder und ein Fahrergewicht mit Bekleidung 90-95 Kg:
1Person= 10
1P+Gepäck= 12
2P= 14
2P+G= 16
"

Meine Freundin und ich fahren beide eine Multi S mit Öhlins, auf beiden haben wir das neue Öhlins ECU Update drauf.

Nun

Ist die Preload Einstellung für das Gewicht des Fahrers gedacht oder für den Modi? Bei ihr und bei mir stand standard im Enduromodus 16 und Urban zb 1  bei Preload. Hat das nicht nur mit der Höhe des Fahrwerkes zu tun und nicht mit dem Gewicht?

Ich bin 86kg schwer und habe den Preload jetzt bei 9 (einzeln ohne Gepäck) gestellt,, sie ist nur 56kg schwer und bei ihr habe ich Preload (einzel ohne Gepäck) auf 7 gestellt.


Weiss da jemand genau bescheid wofür der Preload genau ist und wie der richtig eingestellt wird und wie man das Fahrwerk auf das Gewicht des Fahrers anpassen kann?

Dankeschön =)

[thedaz]

Julian,
hier mal ein link zur Erklärung, was die pre-load (aka Federvorspannung) ist und wozu man die verstellt : click

Was Timo da beschrieben hat bezieht sich auf die 4 Beladungsvarianten, die jeder der 4 Fahrmodi bietet. Im Prinzip gilt, je mehr Gewicht aufs Hinterrad kommt, desto stärker muss die Feder vorgespannt werden, damit man beim Durchfahren von Bodenwellen und Schlaglöchern noch Federreserven vorhanden sind und zudem die ganze Fuhre hinten nicht zu weit einsinkt (was mit deutlichen Effekt auf das Fahrverhalten einhergeht). Je höher der pre-load Wert desto höher die Vorspannung und umso weniger sinkt das Heck bei Beladung ein. Da die Serienfeder eher soft ausgelegt ist, bewegen sich fast alle Einstellungen im oberen Drittel. Die Serieneinstellung hat bei mir dazu geführt, daß ich mir mangels Schräglagenfreiheit erstmal den Schalthebel onduliert habe. Seither fahre ich (Abtropfgewicht ca. 83kg plus Kombi) auf mindestens Stufe 12 in allen Fahrmodi. Welcher Wert für dich bzw. deine Freundin der richtige ist, kann ich dir leider nicht sagen.

Ich hoffe, ich habe damit deine Frage beantwortet.

[julian_studer]

OK super danke für die Erklärung... dann hat es alleine mit dem Gewicht zu tun.... ok....

Macht also Sinn den Urban auf 1 zu stellen und Enduro auf 16 .. sport und touring glich bei wie du sagst 10-12... gut.   

Das Verhalten der Öhlins können wir selber nicht beinflussen ich meine damit das Verhalten Sport Touring, das macht die Elektronik selber.



Andere Frage, was für Reifen fährst Du dass Du so in die Kurven gehen kannst bis die Dinger weg fliegen? =).... Ich fahre noch den Rosso2 will aber mal den Angel GT probieren, habe letzes weekend eine kleine Ausfahrt mit einem sehr erfahrenen Multifahrerkolleg gmacht,, der ist mit dem Angel GT in die Kurven gelegen, hat Wheelies gemacht etc.... und das bei 14Grad Lufttemperatur.

[thedaz]

Ich fahre den Metzler Z8M, ich bin kein Racer, kann keine Wheelies oder Drifts fahren und das Ding reicht für meine Ansprüche total aus. Hatte davor den Conti RoadAttack 2 und war damit bis auf die Laufleistung auch komplett zufrieden. Aber das gehört in einen anderen Thread. 

[Waldgeist]

Hallo zusammen,

die Federvorspannung immer weiter zu erhöhen macht auf Dauer keinen Sinn, denn mit der Federvorspannung ändere ich nicht die härte des Fahrwerks (Lineare Feder) sondern das Fahrzeugniveau.
Das hat auch Nachteile, Spanne ich die Feder immer weiter vor verliere ich den Negativfederweg was unter Umständen zu einem Instabilen Heck beim Anbremsen führen kann.

Für Kurzfristige Änderungen ist das Anpassen der Federvorspannung sicher sinnvoll, auch bei Änderungen des Beladungszustand.

Bewegt man sich aber generell und im Solo Betrieb (Auf Grund von Eigenmasse oder vorliebe für ein knackiges Heck) schon eher am oberen (bzw. unteren, Max Vorspannung)  Ende der Vorspannung kann der Langfristige Weg nur über den Austausch der Feder gegen eine entsprechend Härtere gehen. Damit hat man die gewünschte Härte, mehr Restkomfort, Negativ Federweg und zudem noch das volle Spektrum an Einstellmöglichkeiten.

Bei der Gabel ist es genauso, nur kommt da neben dem Fahrergewicht noch die Fahrweise viel massiver zum Tragen.

Grüße,
Andi

[julian_studer]

Bin Deiner Meinung

ich werde es mal so einstellen dass ich URBAN auf 1 lasse damit sie ganz tief ist falls ich mal durch die Stadt fahren muss, Enduro sicher mal auf 16 für mehr Bodenfreiheit und denke werde Touring bei 10 stellen und sport bei 12 damit sie etwas höher ist wegen der Schräglage.


Nur das hintere Federbein wird dabei höher oder tiefer gelegt oder? Die fordere Gabel bleibt so wie sie ist? 

Preload stellt hauptsächlich die Höhe ein? merkt man ganz schön wenn man im Stand von Enduro auf Urban stellt......   

Das Einstellen wie weich, hart sie ist macht die Elektronik also der ECU der Öhlins?

[Waldgeist]

Die ECU bzw. über den Tacho regelst du die Zug (Rebound)- und Druckstufe (Compression).

Das wiederum regelt die Aus- bzw. Einfedergeschwindigkeit. Nicht die Härte.
Taucht das Fahrzeug zu schnell ab, ist die Druckstufe zu gering. Federt es zu schnell aus, muss die Zugstufe angepasst werden.
Oder eben umgekehrt.

Die Härte des Fahrwerks wird über die Feder bestimmt.

[voika]

Hi Andi,
deinem oberen Beitrag kann ich folgen und stimme dem auch zu - aber ich bin der Auffassung, dass die Härte sehr wohl hauptsächlich von der Dämpfung bestimmt wird. Klar, eine völlig überdimensionierte Feder wird auch als hart empfunden - aber so wie ich das bisher gelernt habe, ist die Feder hauptsächlich für das Niveau (also pos/neg Federweg) im jeweiligen Zustand zuständig. Klar ändern progressive Federn etwas am Federwegverhalten unter Last - aber immer hauptsächlich im statischen Bereich - im dynamischen Bereich ist es die Dämpfung die das Verhalten bestimmt ...
Ich denke, dass es ein Zusammenspiel zwischen Feder und Dämpfung ist - die umgangssprachliche Härte aber zum Großteil von der Dämpfung beeinflusst wird.

Lieg ich hier falsch?

[Waldgeist]

Hi,

Natürlich gibt es ein Zusammenspiel, das ist schon richtig.
Wenn du die Feder raus nimmst und die Druckstufe komplett zu drehst wirst du auch dann die Gabel irgendwann auf Block drücken können, die Kraft die dabei wirkt spielt keine Rolle, es dauert eben nur länger.
Man beeinflusst also das Weg/Zeit Verhältnis.

Eine Feder wirst du immer nur bis zu einem bestimmten Punkt zusammen drücken können. Danach reicht die Kraft die auf die Feder wirkt nicht mehr aus um sie noch weiter zu komprimieren.

Der Fahrer Empfindet das Fahrwerk zwar als Hart, wenn es so träge Reagiert das das Schlagloch lange vorbei ist, bevor mal etwas federt und man den Schlag voll auf Hände und Hintern bekommt,
Sinnvoll kann das aber nicht sein.

Sinnvollerweise wählt man eine Feder aus die es einem erlaubt den nahezu Maximalen Federweg zu nutzen aber nicht durchschlägt.
Getreu dem Motto, so weich wie möglich, so hart wie nötig.

Ein überhartes Fahrwerk kann nicht mehr gut arbeiten.
Bzw. übernimmt dann der Reifen einen größeren Teil der Dämpfung (Ja, auch Reifen gehören zum Fahrwerk aber das ist noch mal ein ganz anderes Thema)

Stimmen die Federraten kann ich mit Druck und Zugstufe das Ein/Ausfederverhalten anpassen bis zu einem Level der einem passt.

Taucht die Gabel beim Anbremsen also zu weit ab, schlägt aber nicht durch, erhöhe ich die Druckstufe.
Springt die Gabel zu schnell raus, erhöhe ich die Zugstufe.

Passen die Federraten generell und ich möchte das Niveau des Fahrzeuges anheben, arbeite ich mit der Federvorspannung.
Passen die Federraten nicht, brauche ich eine andere Feder.

Ich persönlich bevorzuge lieber etwas härtere Federn und arbeite mit weniger Vorspannung.
Damit hat man einen größeren Einstellbereich und die Druckstufe muss auch etwas weniger arbeiten (Die Zugstufe dafür etwas mehr :-) )
Außerdem kann ich das Fahrwerk Niveau gleich lassen (Negativ Federweg) und habe trotzdem eine stärkere Feder.

Das ist jetzt ganz viel Theorie und es gibt auch nicht die eine Lösung für jeden Fahrer.
Deshalb sind Systeme wie Skyhook und co für viele Fahrer so toll, man braucht sich damit weniger zu beschäftigen bzw. der, der sich noch nie mit seinem Fahrwerk beschäftigt hat, braucht auch gar nicht erst damit anfangen und fährt trotzdem besser. Weil das System an Hand der Fahrweise die eigenen Bedürfnisse erkennt und umsetzt.

Grüße,
Andi

P.S. Sorry für den Off Topic.

[julian_studer]

war doch gar nicht off topic,,, schreibt ruhig weiter, interssant zu lesen und dazu zu lernen.... mir haben die Berichte hier bisher super geholfen,, also ruhig weiterdiskutieren =)