Hier nun mein Bericht, vielleicht hilft es dem einen oder anderen mal. Viel Spass ... ich hatte ihn
ReiserouteLörrach-Hamburg (mit dem DB Nachtzug)
Hamburg - Hirtshals (DK) dann mit der Fähre nach Bergen (N).
Von Bergen zum Geiranger und Trollstigen, dann ab Trondheim der Westküste entlang bis Bodö (Route R17 ist top!), übergesetzt auf die Lofoten, dann von Andenes nach Senja und weiter nach Tromsö und schliesslich zum Nordkapp. Vom Nordkapp - Inari - Rovaniemi (beides SF). Von Rovaniemi - Nord/Mittel/Südschweden - Kopenhagen - Ostsee - Hamburg und mit dem DB ihr wisst schon retour nach Lörrach -> Total 7'755 Km
Diese Route ist echt der Hit und ich würde sie genauso wieder machen. Herausstreichen möchte ich die R17, Lofoten, Nordkapp, Schweden und und und.
Multistrada 1200 ABSKein (null) Oelverbrauch! Habe die (im Nachhinein) blöde Flasche ungeöffnet zurückgebracht ...! 1x Kette gering nachgespannt. HRB ... kein Kommentar
Befestigungsschraube Sammlerblende verloren. Macht nichts geht auch ohne. Bremsflüssgigkeitsdeckel für VR Bremse nachgezogen respektive Dichtung gereinigt, weil etwas Bremsflüssigkeit ausgetreten ist -> dann nichts mehr! Kette alle 500 - 1000 Km geschmiert (1 Dose mitnehmen, hat dort oben keine an der Tanke!). 4x unterwegs Töff gereinigt und so immer wieder kontrollieren können ob alles i.O. -> ES WAR IMMER ALLES I.O.
Kraftstoffverbrauch zwischen 5,8 - 6,5 Litern. Auf Autobahn in D etwas mehr
Test des Fahrverhaltens mit Koffern und Gepäck: > 200 nach GPS genau 213 Kmh ... naja ... so wirklich tolles Gefühl ist was anderes, aber es geht. Sie wird dann aber schon etwas agil
nicht unbedingt nachahmenswert. Und in den Koffern steht ja, nicht über 180 KmH ... habe ich erst später gesehen
Reifen: Pirelli Scorpion Trail ... so und jetzt kommt's: Sie haben gehalten
Ich war selber erstaunt, da die letzte Garnitur des selben Typs knapp 4 TKm gehalten hat. Ich führe dies auf verhaltenere Fahrweise
auf Reisen zurück, bin immer das Touring Mapping gefahren und dass in Norwegen Überland 80 Kmh gelten und scharf geandet wird. Bin einige Gravelroads gefahren -> da aber mit dem Enduro Mapping, sehr gut ausser dass der 17 Zoll vorne nicht wirklich gut ist für diese Strassen und sich leicht(er) "eingräbt" und weniger führend ist.
Morgen kommen wieder neue Pellen drauf -> Wieder der Pirelli Scorpion Trail!
Der 12 TKm Service ist auch schon angemeldet.
Herausragend waren der Motor, das Fahrverhalten, die Sitzhaltung & der Komfort (bin 180cm), das Startverhalten bei allen Temperaturen, keinerlei Probs bei Regen- & Gewitterfahrten, sei es mit der Kupplung oder der Dichtigkeit der Seitenkoffer (mit Update).
Präventiv: Nachts hatte ich einen Plastiksack über Frontscheibe, Cockpit und GPS Halterung gezogen. Hat sich bewährt, jedenfalls nicht geschadet.
GepäckIch hatte die Originalseitenkoffer dran inkl. Innentaschen, 1 Topcase Maxia von GIVI, den Touratech Tankrucksack, eine Tasche mit dem Regenzeugs, einen Rucksack als Daypack vor allem für Nahrungsmittel. Rucksack und Tasche auf dem Rücksitz festgemacht. Die Innentaschen sind gut, da man einfach Seitenkoffer auf, Tasche raus machen kann. Koffer bleibt dran und muss nicht immer wieder rangepfriemelt werden. Der Touratech Tankrucksack ist funktionell top aber war leider nicht dicht ...
ZubehörEin Gutes Zubehör ist der Nummernhalter von Touratech. Kein Spritzwasser auf dem Topcase oder meinem Rücken, kann ich empfehlen.
GPS Zümo 660 mit Halterung von Touratech. Alles OK wobei mich das GPS ab und zu mal an wunderliche Orte geführt hatte
Eine Nuss für den Hinterradausbau und Sturzteile Brems-Kupplungshebel und Fusskupplungshebel hatte ich dabei, aber nicht gebraucht, zum Glück.
iPhone ist für alles gut. Ich hatte alle notwendigen PDFs für die Multi etc. dabei.
Ein Zelt von Exped Typ Extrem und den Primus Multifuel (beides sehr gut!). Den Kocher habe ich dann aber vor allem mit Butan betrieben.
KleidungReusch Goretex Jacke & -Hose, Held Handschuhe, Rückenpanzer, Regenkombi, Schubert C3 Helm, Daytona Stiefel.
WetterHatte Riesenglück und auf 4.5 Wochen nur 3 Regentage. Am Nordkapp saukalt 3-5 Grad (ICE Anzeige kam) und sehr sehr stark windig. Habe gesehen (und später wieder aufgeholfen) wie es 2 Töffs regelrecht im Stand umgeblasen hat ... Das Wetter am Nordkapp wechselte in 10 Min Abständen.
UnterkünfteGenerell Zelt und Hütten (Hytter & Stuga), in Kopenhagen mal ein Hotel. Hütten kann ich sehr empfehlen, jedoch z.T. vor allem hoch im Norden teuer (d.h. 80-100 Euro).
DiversesTanke gibt es genügend. Im hohen Norden muss man aber etwas vorausschauender planen und auch mal schon bei 200 Km nachtanken.
An den Tanken erhält man meist alles was wirklich notwendig ist. Nur nicht wirklich guten Kaffee
Die Menschen in Norwegen, Finnland, Schweden und Dänemark sind sehr nett und hilfsbereit. Sie fahren meist sehr vorsichtig. Ausser auf der Fahrt zum Geiranger, wo mich ein LKW fast frontal erfasst hätte, darum: immer aufpassen, je touristischer die Gegend, der Ort umso mehr aufmerksamkeit.
Elche: habe ich gesehen, 1x Kuh mit Kalb, ist sehr selten zu sehen. Überhaupt sind die Elche vor allem auf den Hinweisschildern zu sehen. Es gibt auch Elchfarms (Algfarm), sehr zu empfehlen.
Rentiere: im Norden immer und überall -> aufpassen!
Schafe: hat es auch genügend, auch in Tunnels
FazitIch würde die Reise nochmals genauso machen. Möglichst die Touristenstrassen meiden, d.h. soweit möglich die E6. Ich habe Motorradfahrer kennengelernt, welche rauf ans Nordkapp rasten, um dann gleich wieder nach Hause zu fahren. Die haben, in meinen Augen, nicht viel gesehen, ausser dass sie dann zu Hause prahlen können, sie seien am Nordkapp gewesen. Ich rate jedem/jeder mindestens 3 Wochen besser 4 oder mehr Wochen Zeit für die Reise zu nehmen. Schliesslich: Der Weg ist das Ziel!
Ich hoffe, dass ich mit diesem Kurzbericht dazu beitragen kann, dass in Zukunft die Ducati Multistrada am Nordkapp oder generell im Norden anwesender ist, als ich es erlebt hatte. Sie hat es auf jeden Fall verdient. Ducati hat da einen sehr guten Job gemacht.
Fotos folgen in ein paar Tagen.
Grüsse,
RRed