Marleen
Eine von uns beiden musste geh'n
Mach's gut mein bisher absolut bestes Motorrad ist nach 18 Monaten und guten 16.000 spaßvollen Kilometern nur 400 Meter Luftlinie weitergezogen.
Nun muss die Pikes Peak zeigen was sie kann.
Es bleibt nicht aus, dass ich die Pikes Peak mit meiner gerade vom Hof gefahrenen 1250GS, Bj/Modell 2021, vergleiche.
Passender wäre ein Vergleich mit der normalen V4S, die ich zwischenzeitlich 3x Probegefahren habe. Bei diesem Vergleich geht - für mich - die 1250er GS als relativ klarer Sieger hervor.
Einige spontane Punkte: => es ist nicht erforderlich, dass sich die Ducatistis ein Taschentuch holen.
- Bremsen der Pikes Peak sind top! Die Hayes-Bremsen der GS lassen sich im Vergleich zur V4S besser dosieren und hatten in meinem Kurztest einen minimal kürzeren Bremsweg. Die Hinterradbremse der GS gewinnt diesen Wettbewerb. Zu vernachlässigen, alle funktionieren gut!
- Fahrwerkswertung geht an die Pikes Peak, gefolgt von der V4S. [Unruhe mit Koffern muss ich noch klären!]
- beim Getriebe und dem Quickshifter sehe ich keine/kaum Unterschiede. So langsam schaltet sich das Pikes Peak-Getriebe leiser, aber immer noch etwas lauter als das der GS. Es flutscht aber alles, bis auf das Schalten mit Quickshifter vom 5. in den 6. Gang. Da hapert es noch. Kein Vergleich zu den hakeligen Getrieben der 12xx.
- Motorsound und Auspuffklang: nie erwartet hätte ich, dass diese Wertungen klar an die GS gehen. Immer vom Originalzustand (Originalschalldämpfer) ausgehend! Die GS ist lauter, aber nicht zu laut. Alle, die bisher die Möglichkeit hatten beide unmittelbar nebeneinander zu hören, auch im Stand, sind dieser Meinung. Auch Multifahrer. Die hardcore Ducatisti kann ich verstehen, dass diesen der V4 nicht unbedingt passt.
- der V4-Motor lässt sich, ebenfalls etwas überraschend für mich, auch in niedrigen Drehzahlen, ab ~3.000/3.500upm, gut bewegen. Er kommt zwar nicht so kräftig und brachial wie der Boxer aus dem Quark (auch nicht bei höheren Drehzahlen), zieht dafür aber linear durch. Überspitzt geschrieben wie ein E-Motor. Den Kick, den meine 1260er über ~6.500upm lieferte, hat der V4 nicht.
- dieses unselige Handyfach und der blöde Zündungsknopf wurde bereits an anderer Stelle, auch von anderen, erwähnt. Da sollte, ebenfalls laut Aussage von einigen Ducatihändlern, eine Nachbesserung erfolgen.
- die Schräglagenfreiheit der Pikes Peak scheint mir nicht nur auf dem Papier gegenüber der V4S (und der GS) etwas größer zu sein.
- andere Punkte wie z. B. Sitzposition und Windschutz werden individuell sehr unterschiedlich bewertet. Auf jeden Fall empfand ich den Windschutz auf der V4S besser. Dafür gefällt mir die mehr vorderradorientierte Sitzposition auf der Pikes Peak besser.
Die optische Wertung geht ganz klar an die Pikes Peak. Bei der V4S würde ich einige Retuschen vornehmen, die aber nicht ausreichen um der Pikes Peak hier zu nah zu kommen. U. a. die Einarmschwinge kann nicht verpflanzt werden. Zudem gefällt mir sowohl optisch als auch vom Fahrverhalten das 17'' Vorderrad, inklusive der Felgen, besser. Die Optik der GS kommentiere ich hier nicht. ;-)
Alles Geschmacksache!
Mir gefällt die V4-Pikes Peak! Sowohl optisch als auch vom Fahrverhalten her. Die Leistungsunterschiede zur GS sind nur marginal. Beim Herausbeschleunigen aus Kehren und Kurven ist dieses Drehmomentmonster kaum zu packen.
Aber nochmals, diese Unterschiede sind zu vernachlässigen. Wer vorne fährt, bleibt vorne.
Es gibt einige weitere Punkte, auf die ich zurzeit noch nicht eingehen möchte. Kaufpreis, Zubehörpreise, Unterhalt, Werterhalt ... wären zum Beispiel einige.
In anderen Foren, u. a. im GS-Forum, habe ich folgendes geschrieben:
"Da nicht immer der Verstand bestimmt, wird die GS verkauft. Eigentlich gibt es nichts besseres und zuverlässigeres, aber will ich in meinem Alter noch vernünftig werden?"
Ich wünsche allen, nicht nur mir, mit ihrem Motorrad, egal welches viel Spaß! Das ist entscheidend - und sonst nichts!